DOSB besorgt nach Schlammschlacht im Eisschnelllauf

DOSB und LSB fordern Schutzschirm für Sportvereine
Köln (SID) - Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) beobachtet beunruhigt die Eskalation der Auseinandersetzung in der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG). "Bei aller gebotenen Zurückhaltung des DOSB aufgrund der Autonomie unserer Mitgliedsorganisationen sehen wir uns an dieser Stelle nun doch mit Entwicklungen konfrontiert, die Sorge bereiten", teilte DOSB-Präsident Alfons Hörmann dem Sport-Informations-Dienst (SID) mit.
Am Donnerstag hatte Eisschnelllauf-Bundestrainer Erik Bouwman die fünfmalige Olympiasiegerin Claudia Pechstein (48) via Bild-Zeitung heftig angegriffen und ihr vorgeworfen, "eine Maske mit einer boshaften doppelten Agenda" zu tragen. Pechstein startet am Wochenende bei der Mehrkampf-WM im norwegischen Hamar.
"Die Tatsache, dass sich ein amtierender Bundestrainer am Tag vor der Weltmeisterschaft gegen ein Teammitglied in dieser Qualität äußert, stimmt nachdenklich", sagte Hörmann: "Die damit verbundene Einmischung in die personelle Neuaufstellung des Präsidiums der DESG ist nicht akzeptabel. Wir hoffen sehr, dass die amtierende Verbandsführung umgehend eine entsprechende Klärung herbeiführt."
Die DESG wählt am 28. März in Erfurt einen Nachfolger für die zurückgetretene Präsidentin Stefanie Teeuwen. Ein Kandidat ist Pechsteins Lebensgefährte Matthias Große. Für Bouwman ist das "der größte Witz, den ich je im Spitzensport erlebt habe."