DOSB-Präsident Hörmann will Sonntag Landrat werden

DOSB und LSB fordern Schutzschirm für Sportvereine
Berlin (SID) - Präsident Alfons Hörmann vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) will sich am Sonntag bei den bayerischen Kommunalwahlen zum Landrat im Oberallgäu wählen lassen. Dem CSU-Kandidaten werden gute Chancen eingeräumt. Der 59-Jährige ist für den DOSB ehrenamtlich tätig, er will im Falle seiner Wahl seinen Job als Vorstandsvorsitzender eines Bauteileherstellers aufgeben.
In der deutschen Sportpolitik stieß das mögliche Doppelmandat auf Kritik. "Es ist völlig klar, dass ein DOSB-Präsident parteipolitisch neutral agieren muss. Inwieweit das möglich ist, wenn man mit dem Parteibuch der CSU auch noch Landrat ist? Diese Frage muss man schon stellen", sagte Andre Hahn, sportpolitischer Sprecher der Linken im Bundestag, der WDR-Sendung Sport inside.
Hörmann erklärte mehrfach dazu, dass er keinen Interessenkonflikt sehe. Auch zeitliche Probleme befürchtet der Allgäuer, der seit 2013 DOSB-Präsident ist, nicht. Schon immer sei er in seinem Leben neben seinem Beruf auch ehrenamtlich tätig gewesen, hatte er dem SID gesagt.
Hahn sieht weitere Konfliktpunkte. Ein DOSB-Präsident müsse im Zweifel auch im Interesse des Sports die Bundesregierung kritisieren oder bestimmte Forderungen stellen. "Ob das dann stattfindet gegenüber einem CSU-Innenminister und einem CSU-Staatssekretär? Das darf bezweifelt werden. Und da genau liegt dann auch ein Problem, mit dem der Sport umgehen muss", meinte der Politiker der Linken.