Drohende Hinrichtung: Athleten Deutschland setzt sich für Ringer Afkari ein

Drohende Hinrichtung: Athleten Deutschland setzt sich für Ringer Afkari ein
Köln (SID) - Athleten Deutschland und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) haben sich einer weltweiten Kampagne angeschlossen und setzen sich für den zum Tode verurteilten iranischen Ringer Navid Afkiri ein. Sie fordern die iranische Justiz dazu auf, die angekündigte Hinrichtung des 27-Jährigen zu stoppen.
Afkiri soll bei einer Demonstration 2018 in Schiras gegen die wirtschaftliche und politische Lage im Land einen Sicherheitsbeamten getötet und die Tat auch gestanden haben. Dies soll jedoch nur unter Folter erzwungen worden sein, erklärten Menschenrechtsorganisationen. Afkiri hat noch die Möglichkeit, Berufung gegen das Urteil einzulegen.
DOSB-Präsident Alfons Hörmann erklärte, das Team D und Sportdeutschland würden die Situation mit Sorge betrachten, und meinte: "Wir schließen uns den weltweiten Forderungen von Politik und Sport an die iranische Führung an, den Vollzug der Strafe auszusetzen und dem Angeklagten einen fairen Prozess als eines der grundlegenden Menschenrechte zu gewähren."
Johannes Herber, Geschäftsführer von Athleten Deutschland, sagte: "Wir rufen alle Athletinnen und Athleten dazu auf, sich mit Navid Afkiri zu solidarisieren. Als Athleten- und Sportgemeinschaft müssen wir uns schützend vor ihn stellen. Wenn der friedliche Protest eines Athleten mit Folter und Hinrichtung erwidert wird, dürfen wir nicht schweigen."
Der deutsche Weltmeister Frank Stäbler hatte ebenfalls seine Solidarität mit Afkiri ausgedrückt. "Die Ringer-Familie und die globale Sport-Gemeinschaft stehen hinter ihm. Wir kämpfen zusammen, um für Navid und seine Familie Gerechtigkeit zu bekommen", schrieb der dreimalige WM-Champion auf Instagram.
Maximilian Klein, bei Athleten Deutschland Beauftragter für die internationale Sportpolitik, appelliert an das "IOC, die Sportverbände wie United World Wrestling (UWW) oder auch die FIFA sowie Sponsoren, ihren Einfluss nutzen, um Navid vor dem Tod zu bewahren." Ein Land, das Menschenrechte derart mit Füßen trete, "kann nicht Teil der globalen Sportgemeinschaft sein, die sich der Wahrung der Menschenwürde verschreibt."
Auch weltweit war die angekündigte Hinrichtung Afkiris auf Empörung gestoßen. Mit der Kampagne "Rettet Navid Afkiri" wurde diese kanalisiert. Selbst US-Präsident Donald Trump forderte den Iran in einem Tweet dazu auf, Afkiri nicht hinzurichten.