Europäischer Fechtverband suspendiert Russen und Belarussen

Der Europäische Fechtverband EFC stellt sich gegen die Empfehlung des IOC, da er am Samstag die Verbände von Russland und Belarus suspendierte.
Der Europäische Fechtverband EFC geht auf Konfrontationskurs zum Weltverband FIE und stellt sich gegen die Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Die EFC suspendierte am Samstag die Verbände von Russland und Belarus, zuvor hatte der ukrainische Verband zwei entsprechende Anträge eingebracht, die von einer knappen Mehrheit der 43 abstimmenden nationalen Föderationen angenommen wurden.
Der erste Beschluss, der in Krakau am Rande der Europaspiele getroffen wurde, hat zur Folge, dass "keine Athleten, Trainer oder Funktionäre, die die russische oder belarussische Staatsbürgerschaft und Lizenz besitzen, an von der EFC organisierten Wettkämpfen teilnehmen dürfen".
Nach der Annahme des zweiten Antrags wird die Mitgliedschaft des russischen Fechtverbandes (RUS) und des belarussischen Fechtverbandes (BLR) in der EFC ausgesetzt. Bei Wettbewerben unter dem Dach der FIE dürfen Fechterinnen und Fechter aus Russland und Belarus hingegen weiter als neutrale Athleten starten.
Bei den Europaspielen sind Russen und Belarussen wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine mit einem Einreiseverbot in Polen belegt worden. Per Dekret ordnete die FIE deswegen mit lediglich zwei Wochen Vorlauf die Austragung von Einzel-Europameisterschaften im bulgarischen Plowdiw an. Diese fanden am vergangenen Wochenende statt und waren wichtig für die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. In Krakau wird von Sonntag bis Donnerstag die Team-EM ausgetragen.