Fechten: Beschuldigter Trainer wehrt sich gegen Belästigungsvorwürfe

Fall Tauberbischofsheim: Zweifel an unabhängiger Aufklärung - Kritik an Fecht-Kommission
Tauberbischofsheim (SID) - Der beschuldigte Trainer hat die Vorwürfe der sexuellen Belästigung am Fechtzentrum Tauberbischofsheim zurückgewiesen. "Ich war völlig entsetzt", sagte der Trainer den Fränkischen Nachrichten (FN). Die Kündigung durch seinen Arbeitgeber, den Landessportverband Baden-Württemberg (LSV), habe er nicht unterschrieben, "weil ich von meiner Unschuld voll überzeugt bin".
Er betonte zudem, er sehe sich als Opfer eines Komplotts, das am Fechtzentrum geschmiedet worden sei. "Ich hoffe, dass die Leute, die das angerichtet haben, bestraft werden", sagte er. Eine erste Verhandlung vor dem Arbeitsgericht Heilbronn hatte keine Einigung gebracht.
Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel sollen mehrere Sportlerinnen am Fechtzentrum von dem Trainer belästigt worden sein. Die Vorfälle hätten sich zwischen 2003 und 2016 ereignet. Claudia Bokel, die Präsidentin des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB), hatte in einer Stellungnahme am Wochenende eine "schnelle und saubere Aufklärung" gefordert.
Der Spiegel hatte zudem davon berichtet, dass sich 2009 insgesamt 21 Sportler in einem Brief über den Trainer beschwert hätten. Allerdings seien diese Hinweise ignoriert worden. "Von einem Brief wusste ich nichts", sagte Karl-Friedrich Schönleber, damals geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Fecht-Klubs. Der damalige Internatsleiter, der laut Spiegel Adressat des Briefes war, erklärte dem Nachrichtenmagazin, von dem Brief nicht gewusst zu haben. Auf SID-Anfrage wollte er sich offiziell nicht äußern.