"Flächenbrand" droht: DOSB erwartet Schäden in Milliardenhöhe im organisierten Sport

Konjunkturpaket sieht große Hilfssummen für Sport vor - Hörmann: "Wichtige Impulse"
Köln (SID) - Nach einer Schadenserhebung bei seinen 100 Mitgliedsorganisationen erwartet der DOSB, dass die Schäden im organisierten Sport hierzulande Milliardenhöhe erreichen werden.
"Die Vielfalt der Vereins- und Verbandslandschaft in Deutschland ist massiv in Gefahr", teilte DOSB-Präsident Alfons Hörmann in einem Statement am Mittwochabend mit. Man habe mithilfe der ermittelten Zahlen "zahlreiche Brandherde" erkannt sowie die Gefahr, "dass aus dem aktuellen Schwelbrand in den nächsten Monaten ein nationaler und existenzbedrohender Flächenbrand entsteht".
Hörmanns eindringliche Mahnung lautet daher: "Wenn wir nicht bald zum herkömmlichen Sporttreiben mit entsprechenden Wettkampfaktivitäten zurückfinden und zusätzlich dringend notwendige Hilfen über alle Ebenen erfahren, wird Sportdeutschland im kommenden Jahr nicht mehr wiederzuerkennen sein." Die Ergebnisse stellte der DOSB-Präsident am Mittwoch auch in der Sportausschuss-Sitzung des Bundestages vor.
Die in den vergangenen vier Wochen durchgeführte Befragung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte fokussierte sich nur auf Verbände und Sportorganisationen auf Bundesebene und die Landessportbünde. Dabei seien Schäden auch auf vielen weiteren Ebenen spürbar geworden, teilte der DOSB mit. Die Auswirkungen der Krise seien von den Verbänden auf Bundesebene nur kurzfristig zu kompensieren, vereinsrechtliche Vorgaben führten zudem zu begrenzten Rücklagen.
Sollte ab dem dritten Quartal 2020 wieder eingeschränktes Sporttreiben möglich sein, hätten die Verbände mit einem Schaden von rund 235 Millionen Euro zu rechnen. Pro Verein werden im Schnitt Schäden in Höhe von rund 12.000 Euro erwartet, hochgerechnet auf die 90.000 Vereine in "Sportdeutschland" resultiert daraus ein Schaden von mehr als einer Milliarde Euro.
Als zentraler Faktor, so der DOSB, seien derzeit fehlende Sportveranstaltungen identifiziert worden. "Jeder weitere Monat ohne Veranstaltungen bringt erhebliche Einbußen für Vereine und Verbände mit sich", sagte Hörmann, "sowie natürlich auch für Ligen, Veranstalter und damit natürlich mittelbar auch für die Athlet*innen."