Geipel: Neue Struktur für Doping-Opfer-Hilfeverein

Geipel: Neue Struktur für Doping-Opfer-Hilfeverein
Berlin (SID) - "Es geht darum, die Konstellation zu verlassen, dass Betroffene Betroffene betreuen. Noch dazu, wenn sich der Schaden immerzu in dieser unseligen Allianz zwischen unaufgearbeitetem DDR-Sport und medialer Sporteuphorie bewegt", sagte die DOH-Vorsitzende Ines Geipel der FAZ.
Der Verein sollte laut Geipel mit seiner Gründung vor 19 Jahren als Selbsthilfeverein den Sportlern eine Stimme geben und den Sportschaden für die Gesellschaft kenntlich machen. "Diese Aufgabe ist erfüllt", sagte Geipel. Angesichts der immer komplexer werdenden Arbeit müsse jetzt umgedacht werden.
"Die Anbindung an eine Klinik oder an eine Aufarbeitungsinstitution wäre denkbar, auch eine Stiftung", meinte Geipel. Es gehe um professionelle, internationale Arbeit. "Die Bereitschaft des Innenministeriums, mit uns darüber nachzudenken, ist zumindest da", meinte die Vorsitzende.
Der DOH wurde im März 1999 gegründet und unterstützt vor allem Doping-Opfer aus dem Leistungssport der DDR. Nach dem ersten Doping-Opfer-Hilfegesetz wurden 194 Geschädigte anerkannt. Nach dem zweiten Gesetz gibt es laut Geipel bis Ende des Jahres rund 1000 Opfer, die eine Entschädigung erhalten sollen. Die Bundesregierung hat den Fonds auf 13,65 Millionen Euro aufgestockt.
Zuletzt hatte es von ehemaligen Mitarbeitern Kritik an der Arbeit von Geipel und der Einrichtung gegeben. Zahlen sollen geschönt worden sein, außerdem gebe es Trittbrettfahrer. Geipel betonte, dass der Verein weder mit den Entschädigungen noch mit eventuellen Trittbrettfahrern etwas zu tun habe: "Wir sind allein beratend tätig."