Gewichtheben: Verfassungskongresses des Weltverbandes vertagt

Gewichtheben: Verfassungskongresses des Weltverbandes vertagt
Der digitale Verfassungskongress des Gewichtheber-Weltverbandes IWF am Mittwoch ist vertagt worden, die neue Satzung wurde nicht verabschiedet.
Köln (SID) - Am Ende des Tages stimmten 55 Mitgliedsverbände für den neuen Entwurf, 42 dagegen - eine Zweidrittelmehrheit wäre notwendig gewesen.
"Es ist schade. Wir haben wirklich gekämpft dafür, dass dieser Entwurf so angenommen und ein Zeichen gesetzt wird", sagte Florian Sperl, Präsident des deutschen Verbandes BVDG, dem SID. Die Hoffnung gebe er deswegen aber noch lange nicht auf. "Wir müssen weiter kämpfen und ich hoffe, dass wir die Chance noch bekommen", sagte Sperl, der den Verfassungskongress als "Tag der Tage" deklariert hatte.
Noch vor den Olympischen Spielen in Tokio (23. Juli bis 8. August) soll weiter getagt und eine Entscheidung getroffen werden, der Termin soll bis Ende dieser Woche bekannt gegeben werden.
Die IWF steht damit weiter extrem unter Druck. Auf dem Kongress soll über eine neue Verfassung abgestimmt werden, ehe im Oktober eine neue Verbandsführung gewählt werden soll. Der umstrittene Langzeit-Präsident Tamas Ajan war im April 2020 nach einer ARD-Doku angesichts schwerer Vorwürfe der Doping-Vertuschung und Untreue zurückgetreten. Zudem hatte ein Bericht der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ein düsteres Bild der Situation im Gewichtheben gezeichnet.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat bereits mehrmals den Platz der Sportart im Programm der Spiele in Paris infrage gestellt. Verringert wurde bereits die Anzahl der Quotenplätze, die Anzahl der Entscheidungen wurde um vier gekürzt. IOC-Präsident Thomas Bach hatte den Reformdruck auf den Weltverband Ende Februar abermals erhöht.