Hockey-Olympiasieger Fürste sieht "Riesengefahr" für deutschen Sport

Hockey-Olympiasieger Fürste sieht "Riesengefahr" für deutschen Sport
Köln (SID) - Der zweimalige Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste befürchtet eine nachlassende Konkurrenzfähigkeit des deutschen Hockeys und des gesamten Sports, sollten bestimmte Voraussetzungen zur Professionalisierung nicht geschaffen werden. "Ich sehe eine Riesengefahr für das deutsche Hockey. In ganz vielen Sportarten in Deutschland werden wir nicht mehr lange konkurrenzfähig sein, wenn sich Strukturen an einer gewissen Stelle nicht professionalisieren", sagte Fürste im Sport1-Interview.
Länder wie Belgien oder Argentinien hätten es mit der Professionalisierung binnen kürzester Zeit in die Weltspitze geschafft. "Ich sehe da eine Riesengefahr, weil wir die Strukturen einfach nicht haben. Es macht einfach einen Unterschied, ob du dich komplett auf den Sport fokussierst oder nebenher noch eine Menge anderer Sachen machen musst und nicht als Vollprofi unterwegs sein kannst", sagte der Olympiasieger von 2008 und 2012.
Wenngleich Fürste es bedauert, dass die seiner Ansicht nach bestehende Sonderrolle des Fußballs in der aktuellen Situation nochmals verfestigt wird, so begrüßt er die Fortsetzung des Bundesliga-Spielbetriebs.
"Es ist eine Riesenchance für Deutschland. Wenn wir wirklich die Ersten sind, die so eine Liga öffnen - das hat schon Wirkung", sagte Fürste: "Als Land werden wir schon als die Vorreiter in der Coronakrise gesehen. Wenn wir es jetzt auch noch schaffen, als Erste eine professionelle Sportliga zu öffnen, dann ist das ein ordentliches Pfund." Für ihn sei jedoch eine "Mega-Chance" vertan worden, "sich auch mit den kleineren Sportarten zu beschäftigen".