Ironman-Weltmeister Frodeno: "Jahre als Spitzensportler sind endlich"

Ironman-Weltmeister Jan Frodeno hat sich trotz Corona-Einschränkungen und fehlender Wettkämpfe keine wirkliche Trainingspause gegönnt.
Frankfurt/Main (SID) - "Ich stehe jeden Morgen um halb sechs auf, beginne mein Training und bin irgendwann um zehn Uhr abends komplett im Eimer. Ich habe gar nicht die Zeit, mich auszuruhen. Die Jahre, die ich noch im Spitzensport habe, sind endlich", sagte der 39-Jährige der Zeit. Er habe trotz Pandemie stets trainiert, als stünde "ein olympisches Jahr" bevor.
Ohne den Wettkampfstress sei er aber zumindest etwas ausgeglichener geworden. Mit seinem Sohn erlebe er "Momente, in denen ich einhundertprozentig konzentriert bin auf etwas, was nicht meine Arbeit ist", sagte Frodeno. Auch mehrstündige Radtouren habe er durch die ausgefallene Saison mehr "genießen" können als sonst. Übertriebene Verbissenheit sei in der Anfangszeit seiner Karriere seine große Schwäche gewesen.
Nach seinem Olympiasieg in Peking im Jahr 2008 habe er sich "ganz extrem mit anderen verglichen, es hat Monate gedauert, um zu merken, dass das nicht nur irrelevant ist, sondern toxisch und mich eigentlich täglich nur zurückwirft", sagte der Athlet des LAZ Saarbrücken: "Ich war viel freier und glücklicher, als ich mir nicht mehr täglich vorstellte, wie schnell meine Konkurrenten vielleicht im Training gerade gelaufen sind."