Jagnow verschärft Kritik an DOSB nach eSport-Absage: "Überschreitet ganz klar seine Kompetenzen"

Jagnow verschärft Kritik an DOSB nach eSport-Absage: "Überschreitet ganz klar seine Kompetenzen"
Köln (SID) - Der Präsident des eSport-Bund Deutschland (ESBD), Hans Jagnow, hat seine Kritik am Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) nach der verweigerten Aufnahme in den organisierten Sport verschärft. "Der DOSB versucht, eSport in gut und schlecht zu spalten. Bei seinem Statement zur allgemeinen Gemeinnützigkeit von eSport überschreitet er ganz klar seine Kompetenzen als Sportverband", sagte der 30-Jährige der Sport Bild.
Präsident Jagnow kämpft seit Jahren um die Anerkennung und war von der Tonalität und fachlichen Einschätzung des DOSB überrascht: "Wir stehen seit Monaten mit dem DOSB im Austausch, um den Funktionären den eSport näherzubringen. Dass eSport ein Sport mit eigenem motorischem Profil ist, versteht der DOSB leider noch nicht."
Auch FIFA-Profi Marvin "M4RV" Hintz (22) von Bayer Leverkusen kann die Unterscheidung des DOSB nicht nachvollziehen: "Ich spiele FIFA, aber es gibt auch andere Titel, die ganz klar zu dem Überbegriff eSport gehören, das sind sozusagen Kollegen, und da braucht man sich nicht abzugrenzen."
Der DOSB hatte sich in einer 25-köpfigen Arbeitsgruppe mit dem Thema eSport auseinandergesetzt und Ende Oktober die Aufnahme des virtuellen Sports verweigert. In seiner Begründung unterteilte der Verband das derzeitige Angebot an Spieletiteln in "elektronische Sportartensimulationen" (FIFA 19, NBA2K etc.) und alle anderen virtuellen Spiel- und Wettkampfformen, die er als "eGaming" zusammenfasste.