Lotterien gehen gegen Wettmanipulation im Sport vor

Lotterien gehen gegen Wettmanipulation im Sport vor
Hamburg (SID) - Europas staatliche Lotterieunternehmen wollen den Kampf gegen Wettmanipulation im Sport intensivieren. Das ist das Ergebnis einer dreitägigen Tagung der Internationalen Sicherheitskonferenz der "European Lotteries" (EL). "Der Staat wird in Deutschland konsequent gegen Kriminalität und den Wettbewerb illegaler Spielangebote vorgehen", sagte Christoph Holstein, Staatsrat in der Hamburger Behörde für Inneres und Sport.
In den vergangenen Jahren hat sich die Wettmanipulation im Sport zu einem massiven Problem entwickelt. Experten schätzen, dass sich der weltweite Sportwettenmarkt auf 500 Milliarden bis 1 Billion Dollar beläuft - der Umsatz der legalen Anbieter liegt aber nur bei etwa 30 Milliarden Dollar.
Die enormen Summen ziehen auch organisiertes Verbrechen an, Sportwetten werden für Geldwäsche missbraucht. Zusätzlich steigern Kriminelle den Profit durch Match-Betrug und gezielte Beeinflussung von Sportergebnissen. "Wenn wir die Bürger vor unseriösen oder süchtig machenden Angeboten schützen, die Integrität des Sports bewahren und gegen Geldwäsche vorgehen wollen, müssen wir auch im Glücksspiel strenge Regeln durchsetzen", sagte Holstein.
Im Jahr 2015 hatten Lotterie-Gesellschaften von allen Kontinenten ein Frühwarn-System namens Global Lottery Monitoring System entwickelt, durch das sie dem Missbrauch und der Manipulation im Sportwettenbereich entgegenwirken wollen. 2016 wurde es erfolgreich vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) bei den Sommerspielen in Rio eingesetzt.