Matyzin neuer russischer Sportminister

Matyzin neuer russischer Sportminister
Moskau (SID) - Oleg Matyzin wird neuer Sportminister Russlands. Dies teilte der Kreml am Dienstag mit, am Abend ernannte Staatspräsident Wladimir Putin in Moskau das neue Kabinett um Ministerpräsident Michail Mischustin. In der vergangenen Woche hatte dessen Vorgänger Dmitri Medwedew überraschend den Rücktritt seiner Regierung erklärt. Matyzin, Präsident des internationalen Hochschulsportverbands FISU, wird damit Nachfolger von Pawel Kolobkow, der das Amt seit 2016 innehatte.
Dem 55-Jährigen steht dabei direkt eine wegweisende Entscheidung ins Haus. Russland droht wegen Manipulationen von Daten aus dem Moskauer Kontrolllabor eine Vierjahressperre, damit dürfte Russland als Nation unter anderem auch nicht an den Olympischen Spielen in Tokio (24. Juli bis 9. August) teilnehmen. Der Fall liegt derzeit beim Internationalen Sportgerichtshof CAS. Wann eine Entscheidung fällt, ist offen.
"Er hat eine moderne Sicht auf Probleme. Ich bin zuversichtlich", sagte Juri Ganus, Generaldirektor der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA, der Nachrichtenagentur RIA Novosti. Ganus, der in der Vergangenheit immer wieder führende russische Sportfunktionäre kritisiert hatte, sicherte Matyzin "Unterstützung" zu. Wladimir Lukin, Präsident des russischen Paralympischen Komitees, erklärte, Matyzin habe "nichts mit den traurigen Vorkommnissen im Zusammenhang mit Doping zu tun. Das ist sehr gut."
Neben Kolobkow wird auch dessen Vorgänger Witali Mutko nicht mehr der russischen Regierung angehören. Mutko war verantwortlich für das Sportressort während der Olympischen Spiele in Sotschi 2014, bei denen das systematische Dopingsystem in Russland seinen Höhepunkt erreichte. Zuletzt war Mutko, der als Schlüsselfigur des Dopingskandals gilt, für Bau und Regionen zuständig.