Nach bitterer EM: Deutschland-Achter mit Erfolgserlebnis

Beim Weltcup in Italien überzeugt das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes mit Rang zwei.
Der neu formierte Deutschland-Achter hat sich zwei Wochen nach dem bitteren Rennen bei der Ruder-EM mit einem Erfolgserlebnis zurückgemeldet. Beim Weltcup im italienischen Varese belegte die Crew um Schlagmann Theis Hagemeister im Finale am Sonntag in 5:24,80 Minuten Rang zwei hinter Olympiasieger Großbritannien (5:24,27 Minuten). Hinter den Deutschen landeten Italien 1 (5:27,41 Minuten) und Italien 2 (5:28,92 Minuten).
"Das war ein gutes Rennen – so wie wir es wollten. Der Rhythmus hat gepasst, der Schlussspurt war sehr gut. Wir haben noch mehr in petto. Silber ist eine gute Motivation für die Jungs", sagte Trainer Mark Emke. Sein Schützling Olaf Roggensack frohlockte: "So dicht waren wir lange nicht an den Briten dran."
Damit revanchierte sich das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes (DRV) bei den Italienern, die Deutschland Anfang Juni bei der EM im bulgarischen Plowdiw die Bronzemedaille entrissen hatten. Bei der Europameisterschaft hatte es für den Deutschland-Achter nur für Rang vier gereicht.
Für den Achter beginnt bereits in diesem Jahr die Vorbereitung auf die Sommerspiele 2028 in Los Angeles. Saisonhöhepunkt ist die WM in Shanghai (21. bis 29. September), wo eine Medaille das Ziel ist. Im Vorjahr hatte das Flaggschiff mit Platz vier erstmals seit 2008 keine Olympia-Medaille geholt. Nach einem Umbruch infolge der Spiele von Tokio musste das junge Team auf dem Weg nach Paris immer wieder Rückschläge hinnehmen.
Auch der Frauen-Doppelvierer, der im Vorjahr in Paris in anderer Besetzung Bronze gewonnen hatte, kam in Varese als Zweiter ins Ziel. Schneller als die Crew um Schlagfrau Lisa Gutfleisch waren nur die Niederlande. Der Frauen-Achter wurde Vierter, im Frauen-Einer ruderte Juliane Faralisch auf Rang zwei. Oliver Zeidler, Olympiasieger im Einer, fehlte in Italien, er konzentriert sich derzeit auf sein Masterstudium.