NADA-Chefin Gotzmann erschüttert über Vorwürfe gegen Gewichtheber-Weltverband

NADA-Chefin Gotzmann erschüttert über Vorwürfe gegen Gewichtheber-Weltverband
Köln (SID) - Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) hat auf die schweren Vorwürfe gegen den Gewichtheber-Weltverband IWF mit Bestürzung reagiert und hält einen Ausschluss der Sportart aus dem Olympiaprogramm nun für "wahrscheinlicher". "Für uns sind Berichte erschütternd, wenn Sportlerinnen und Sportler bereits in jungen Jahren mit Dopingsubstanzen in Kontakt kommen und keiner sie dabei unterstützt, ihren Sport sauber und fair auszuüben", sagte die Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann.
In der am Sonntag veröffentlichten ARD-Dokumentation mit dem Titel "Geheimsache Doping - Der Herr der Heber" waren der IWF und sein langjähriger ungarischer Präsident Tamas Ajan beschuldigt worden, seit fast 20 Jahren ein System der Korruption, Doping-Vertuschung und schwarzen Kassen ermöglicht zu haben.
Gotzmann sagte, es habe nun "den Anschein, dass der internationale Gewichtheberverband sowie viele nationale Verbände ihrer Verantwortung gegenüber den Athletinnen und Athleten nicht gerecht geworden sind. Dies ist umso bedauerlicher, da nun ein Ausschluss aus dem Olympiaprogramm wahrscheinlicher wird", erklärte Gotzmann.
Die NADA wisse zudem von deutschen Sportlerinnen und Sportlern, dass "im Gewichtheben international sehr unterschiedlich kontrolliert und die Anti-Doping-Arbeit zu oft auf nicht zufriedenstellendem Niveau durchgeführt" werde. Es sei nun Aufgabe der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), "die im Bericht erwähnten Vorgänge in Bezug auf die Anti-Doping-Arbeit aufzuarbeiten", sagte Gotzmann.