Nationenpreis: Führung für Deutschland, Rothenberger patzt

Gute Auftritte, ein souveränes Starduo und eine Enttäuschung: Die deutsche Dressurmannschaft führt zur Halbzeit des Nationenpreises beim CHIO Aachen.
Gute Auftritte, ein souveränes Starduo und eine Enttäuschung: Die deutsche Dressurmannschaft liegt zur Halbzeit des Nationenpreises beim CHIO Aachen in Führung. Isabell Werth, Frederic Wandres und Doppel-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl zeigten im Grand Prix drei tadellose Leistungen, einzig Sönke Rothenberger tanzte aus der Reihe.
"Ich glaube, das war mein bester Grand Prix ever", sagte von Bredow-Werndl nach ihrem Ritt mit einer wieder einmal sehr zuverlässigen Dalera: "Sie war phänomenal gut zu reiten, genau im richtigen Maß aus Anspannung und Entspannung."
Die 37-Jährige überflügelte in der Aachener Soers letztlich alle und sicherte Deutschland die Halbzeitführung, gewann außerdem mit ihrer Trakehnerstute noch den Grand Prix vor Charlotte Dujardin und Weltmeisterin Charlotte Fry aus Großbritannien. Hinter der deutschen Mannschaft lauert Dänemark auf Platz zwei in der Länderwertung.
Rothenberger erwischte hingegen einen schwarzen Tag. Ihm unterliefen mit seinem neunjährigen Wallach Fendi diverse schwerwiegende Fehler. Letztlich stand nur Platz 26 und damit das Streichergebnis für das Duo. Erst am Mittwoch war der deutsche Vizemeister für Ingrid Klimke und ihren angeschlagenen Franziskus ins Team gerückt.
"Es ist natürlich eine große Enttäuschung. Weil man das Gefühl hat, dass man die Teammitglieder und vor allem die Zuschauer enttäuscht hat", sagte der niedergeschlagene Bad Homburger: "Ich habe schon gemerkt, dass er innerlich sehr angespannt ist. Ich habe es nicht geschafft, ihn so zu reiten, dass ich ihm helfen kann."
Dennoch reichte es zur deutschen Führung, die halbe Miete ist geschafft. Am Samstag (ab 8.15 Uhr) will Team Deutschland dann zu Gold reiten, nachdem es im letzten Jahr wegen der Disqualifikation von Werth und Quantaz nur Silber gab. Die beiden ritten am Donnerstag als erstes Paar vorweg, die siebenmalige Olympiasiegerin war "sehr zufrieden" über die Leistung. Für das Paar stand letztlich Rang acht.
Als zweiter deutscher Starter gelang auch Wandres nach guten Leistungen am Vortag erneut ein guter Ritt. Mit Bluetooth belegte der 36-Jährige Rang fünf.