Ovtcharov im German-Open-Halbfinale ausgeschieden

German Open: Ovtcharov wieder deutsche Nummer eins vor Boll
Magdeburg (SID) - Ex-Weltcupsieger Dimitrij Ovtcharov (Hameln/Orenburg) hat bei den German Open durch seine Halbfinal-Teilnahme die Hackordnung im deutschen Tischtennis voraussichtlich wieder neu sortiert und Rekordeuropameister Timo Boll (Düsseldorf) als Nummer eins abgelöst. Der frühere Europameister steht nach seinem 4:3-Coup im Viertelfinale gegen den chinesischen Weltranglistenersten Fan Zhendong im kommenden Ranking am Dienstag (4. Februar) wohl erstmals seit Juni 2018 wieder vor Boll.
"Endlich konnte ich mein Trainingsniveau auch einmal wieder im Spiel zeigen. Anstatt mal nur gut zu spielen und knapp zu verlieren, habe ich die Nummer eins der Welt besiegt. Das ist ein Ausrufezeichen", sagte Ovtcharov. Zwar schied der Aufschlag-Virtuose dann im Semifinale gegen Chinas Olympiasieger und Weltmeister Ma Long mit 2:4 aus, doch dürfte Ovtcharov genug Punkte für einen abermaligen Wachwechsel gesammelt haben. Boll hingegen könnte aufgrund seines Achtelfinal-Aus gegen Vorjahressieger Fan sogar erstmals seit 2017 wieder aus den Top 10 rutschen.
Die geplatzten Hoffnungen auf den vierten Triumph beim "Heimspiel" durch den K.o. gegen den Weltranglistendritten Ma änderten rund zwei Monate vor der Team-WM im südkoreanischen Busan (22. bis 29. März) am Gesamtfazit des 31-Jährigen Ovtcharov, der im Computer seit Januar 2019 nicht mehr zu den besten Zehn gehört, wenig: "Das war mein bestes Turnier seit langer Zeit." Und mit Blick auf Olympia in Tokio sagte "Dima" weiter: "Vielleicht kommt noch das allerwichtigste Spiel gegen ihn in diesem Jahr."
Neben Ovtcharov gewannen an der Elbe für die Gastgeber auch die WM-Dritten Patrick Franziska/Petrissa Solja (Saarbrücken/Langstadt) im olympischen Mixed und das Damen-Doppel Solja/Nina Mittelham (Berlin) Bronze. Im Damen-Einzel war Solja als beste Deutsche bis ins Achtelfinale gekommen.
Rekordsieger Ma stand im Finale gegen seinen Landsmann und Weltranglistenzweiten Xu Xin auf verlorenem Posten und ging als 0:4-Verlierer von der Platte. Durch den Damen-Erfolg von Cheng Meng feierten die Asse aus dem Reich der Mitte an der Elbe einen Doppelsieg in den Einzeln.