PotAS-Analyse: Badminton-Verband mit Bestnoten - Ruderer verärgert

PotAS-Analyse: Badminton-Verband mit Bestnoten - Ruderer verärgert
Berlin (SID) - Der Deutsche Badminton-Verband (DBV), bislang bei Olympia noch ohne Medaillengewinn, erhielt sowohl bei der Beurteilung seiner Struktur (PotAS-Wert: 97,12) als auch bei der Frage nach dem Kaderpotenzial (Wert: 100) die beste Beurteilung.
Der Deutsche Ruderverband (DRV) landete hingegen mit 61,69 und 67,09 Punkten nur auf dem letzten bzw. viertletzten Rang - und das, obwohl die Ruderer bei den vergangenen Olympischen Spielen in Rio 2016 mit zweimal Gold und einmal Silber noch zu den erfolgreichsten Verbänden gehörten. Auch der Deutsche Tennis Bund (DTB) bekleckerte sich als 24. bzw. 25. nicht mit Ruhm.
"Ich habe den Eindruck, dass PotAS vorrangig das Produzieren von Papier und Formalismen positiv bewertet", meinte Ruder-Präsident Siegfried Kaidel verärgert. Der DRV hoffe, dass sich die Sportförderung des Bundes "auch in Zukunft an Ergebnissen der Zielwettkämpfe, die in Mannschaftssportarten wie dem Rudern immer auch das Ergebnis passender Strukturen sind, orientiert", so Kaidel.
Neben den 26 olympischen Sportverbänden wurden auch deren 103 Disziplinen evaluiert. Auch hier schnitt der Ruderverband auffallend schlecht ab, landete mit seinen fünf Disziplinen am Ende des Feldes, nur die Synchronschwimmerinnen des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) blieben dahinter.
Zur Ehrenrettung der Ruderer und Tennisspieler muss erwähnt werden, dass die Verbände bislang nur nach zwei von drei Kriterien evaluiert wurden. Die Kategorie "Erfolg" soll erst nach den Olympischen Spielen in Tokio im kommenden Sommer ausgewertet werden. Dann sind alle Daten vorhanden, die ab dem Jahr 2021 über die zukünftige Förderung der Sportarten in Deutschland entscheiden.