Reiten: Becker bei EM-Nominierung ohne Zeitdruck

Bundestrainer Otto Becker nutzt den CHIO in Aachen aktuell als Sichtung für die Springreiten-EM in Mailand, will sich allerdings noch nicht festlegen.
Bundestrainer Otto Becker nutzt den CHIO in Aachen aktuell als Sichtung für die Europameisterschaften der Springreiter in Mailand, will sich allerdings noch nicht final festlegen. "Wir haben diesmal einen Monat länger Zeit, das heißt, wir können über die ganze Woche verschiedene Paare sichten", sagte der 64-Jährige im WDR.
Neben Jana Wargers, Mario Stevens, Hans-Dieter Dreher, Marcus Ehning und Gerrit Nieberg, die für das deutsche Team im Nationenpreis nominiert waren, gehörten nämlich noch "drei bis vier" weitere Reiterpaare zum engeren Kreis der Kandidaten. Diese wolle Becker "auf verschiedenen Wegen" sichten.
Für gewöhnlich musste der Bundestrainer seine Auswahl zeitnah nach dem prestigeträchtigen Turnier in der Aachener Soers benennen, wegen der zusätzliche Zeit will er nichts überstürzen. "Wir sehen die Pferde hier noch die ganze Woche, in Riesenbeck und Hickstead. Da werden wir uns noch einige Gedanken machen", so Becker.
Im Nationenpreis am Donnerstag konnte keines der Paare richtig in den Vordergrund springen. Keiner der vier Starter Wargers, Dreher, Stevens und Nieberg schaffte zwei Nullrunden. Am Ende stand für Titelverteidiger Deutschland nur ein fünfter Platz.
"Die Enttäuschung ist erstmal da, das müssen wir in Ruhe verarbeiten und analysieren", hatte Becker nach dem Wettbewerb gesagt und angefügt: "Die Nationenpreissaison läuft nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Wir hatten drei dritte Plätze und noch keinen Sieg. Das müssen wir alles in Ruhe analysieren."
Das Springen im wichtigsten Nationenpreis der Welt lief für Beckers Team sehr unglücklich. Erst verpasste Dreher eine Doppel-Nullrunde durch einen minimalen Fehler am Wassergraben im zweiten Umlauf, dann stürzte Stevens vor seinem finalen Lauf auf dem Abreiteplatz. Auch ihm unterlief anschließend ein Abwurf, es sei zwar "alles OK. Das hat man aber dann doch ein bisschen im Kopf", hatte er anschließend gesagt.