RUSADA-Chef sieht keine Erfolgschancen bei Einspruch - Entscheidung am 19. Dezember

RUSADA-Chef sieht keine Erfolgschancen bei Einspruch - Entscheidung am 19. Dezember
Moskau (SID) - Juri Ganus, Chef der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA, rechnet nicht mit Erfolgschancen bei einem Einspruch gegen die am Montag verhängte Vierjahressperre. "Es gibt keine Möglichkeit, diesen Fall vor Gericht zu gewinnen", sagte Ganus der französischen Nachrichtenagentur AFP. Laut Ganus wird am 19. Dezember auf einer RUSADA-Aufsichtsratssitzung über einen Einspruch entschieden.
Das Urteil, so Ganus, sei eine Tragödie für die sauberen russischen Athleten. Er betonte, schon jetzt würden Sportler überlegen, Russland zu verlassen, um international starten zu dürfen.
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hatte am Montag im Skandal um manipulierte Daten aus dem Moskauer Kontrolllabor Russland vier Jahre gesperrt. Damit darf Russland als Nation unter anderem nicht an den beiden kommenden Olympischen Spielen in Tokio 2020 und Peking 2022 teilnehmen.
Russische Sportler dürften unter Bedingungen als "neutrale Athleten" teilnehmen. Russland hat 21 Tage Zeit, Einspruch einzulegen. Dann würde der Internationale Sportgerichtshof CAS eine Entscheidung fällen.
Unterdessen sind die Präsidenten mehrerer russischer Sportverbände offenbar bereit, Athleten unter neutraler Flagge bei den Wettbewerben antreten zu lassen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur RIA Nowosti erklärte Wladimir Salnikow, Chef der russischen Schwimmer, man müsse ungeachtet der Situation bei Olympischen Spielen antreten.
"Natürlich hätten wir es lieber, wenn unsere Athleten unter der russischen Flagge antreten und ihre Hymne hören könnten", sagte Salnikow: "Aber die Umstände sind andere. Man darf die unschuldigen Athleten nicht ihrer Rechte berauben." Ähnlich äußerten sich auch die Präsidenten des russischen Handballverbandes und des Verbandes für Synchronschwimmen, Wasserspringen und Wasserball.