Skeleton: Hermann wirft Sieg weg, Lölling gewinnt

Skeleton-Pilot Alexander Gassner (Winterberg) erlebt kurz vor der WM weiter die Hochphase seiner bisherigen Karriere.
Königssee (SID) - Der WM-Dritte gewann am Freitag auch das Rennen am Königssee und ließ eine Woche nach seinem ersten Weltcup-Erfolg in St. Moritz gleich den zweiten folgen. Dabei verwies Gassner den Olympiasieger Yun Sungbin (Südkorea) um vier Hundertstelsekunden auf Rang zwei.
"Nach letzter Woche habe ich endlich mal gemerkt, dass es geht, dass ich mit meinen 31 Jahren noch richtig schnell Schlitten fahren kann", sagte Gassner.
Der Russe Alexander Tretjakow wurde Dritter knapp vor Axel Jungk (Oberbärenburg). Der frühere Vize-Weltmeister war ins deutsche Aufgebot gerutscht, weil Felix Keisinger (Königssee) an diesem Wochenende in St. Moritz um den Junioren-WM-Titel kämpft.
Bei den Frauen warf Weltmeisterin Tina Hermann ausgerechnet auf ihrer Heimbahn den sicheren Sieg weg - und servierte ihn der Teamrivalin Jacqueline Lölling (Winterberg). Hermann gab durch einen missratenen zweiten Lauf einen Vorsprung von rund drei Zehntelsekunden her und wurde nur Zehnte. Die Olympia-Zweite Lölling gewann vor Anna Fernstädt (Tschechien), die bis 2018 für Deutschland an den Start gegangen war.
"Es hat geknallt", sagte Hermann über ihren harten Einschlag in die Bande im zweiten Lauf, "in dem Moment wusste ich, dass es das war. Ich kann froh sein, dass ich noch auf dem Schlitten geblieben bin." Rund anderthalb Sekunden verlor sie an dieser Stelle.
Dritte wurde Janine Flock, die Österreicherin baute damit ihre Führung im Gesamtklassement aus und steht kurz vor dem Gewinn der Kristallkugel. Die WM steigt am 11. und 12. Februar erneut auf einer Heimbahn des deutschen Teams, aufgrund der Corona-Pandemie finden die Titelkämpfe wie schon im vergangenen Jahr in Altenberg statt.