Spitzensportreform: De Maiziere ruft Sport zur Geschlossenheit auf

Spitzensportreform: De Maiziere ruft Sport zur Geschlossenheit auf
Koblenz (SID) - Der geschäftsführende Bundesinnenminister Thomas de Maiziere hat sich erneut zur Spitzensportreform bekannt und den organisierten Sport nach den zuletzt hitzigen Diskussionen zur Geschlossenheit aufgerufen. "Solche großen Reformen gelingen nur gemeinsam", sagte de Maiziere in seiner Rede auf der 14. Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in Koblenz: "Nicht übereinander reden, sondern miteinander - das ist eine Erfolgsbedingung."
Der CDU-Politiker sagte zu, sich für mehr Geld für den Spitzensport einzusetzen. Wenn er die Gelegenheit bekäme, an einem neuen Haushalt mitzuarbeiten, würde de Maiziere "in den ersten Tagen nach einer Regierungsbildung ein Spitzentreffen mit DOSB und Fachverbänden" anregen, auf dem "ein neuer Teamgeist" gestiftet werden solle: "Wir alle wollen einen leistungsstarken Spitzensport und das Richtige für unsere Athletinnen und Athleten."
Das Mammutprojekt Spitzensportreform ist auch wegen der unklaren politischen Verhältnisse in Berlin ins Stocken geraten. Ohne neue Haushaltsverhandlungen einer neuen Regierung gebe es kein neues Geld, betonte de Maiziere und warnte: "Mehr Geld ersetzt nicht den Reformbedarf."
Der Minister forderte den Sport zu konstruktiver Zusammenarbeit bei der Reformumsetzung auf. "Solche großen Reformen werden nicht von Popcorn, Partyhüten und Konfettiregen begleitet", sagte er, das sei aber "kein Grund zur Entmutigung."
De Maiziere kritisierte dabei deutlich die Diskussionskultur in Teilen des Spitzensports. Es werde "zu sehr hinter dem Vorhang geredet, und manchmal wird vergessen, worum es eigentlich geht." Dagegen zu sein, sei immer leichter, als für etwas zu sein: "Aus der Summe von Gegenargumenten ergibt sich noch keine Lösung, keine Teamarbeit und kein Teamgeist."