Ullrich fordert mehr Unterstützung für Behinderte im Breitensport

Frank Ullrich hat im Rahmen der Para-WM ein Zeichen für Gleichberechtigung behinderter und nicht behinderter Sportlerinnen und Sportler gesetzt.
Frank Ullrich, Vorsitzender des Sportausschusses im Bundestag, hat im Rahmen der Para-WM in Paris ein Zeichen für Gleichberechtigung behinderter und nicht behinderter Sportlerinnen und Sportler gesetzt. Der SPD-Politiker forderte, die Förderung des Freizeit- und Vereinssports in die Kompetenzen der Krankenkassen im Rahmen der Hilfsmittelversorgung aufzunehmen. Hierbei geht es zum Beispiel um Unterstützung für Sportprothesen und Sport-Rollstühle.
"Diese Lücke zwischen Alltag und Breitensport für Menschen mit Behinderung gilt es perspektivisch zu schließen. Gerade sie haben das Recht auf sportliche Aktivitäten, um ihre Gesundheit zu stabilisieren und zu stärken. In den vergangenen Jahren haben sich die Grundbedürfnisse gewandelt. Demzufolge wäre es wünschenswert, wenn sich die Krankenkassen zu einem starken Partner von Para-Sportlern auch im Breitensport entwickeln würden", sagte Ullrich, der aktuell die Spiele in Paris besucht.
Ferner fügte der Biathlon-Olympiasieger an: "Wenn ein Drittel aller Hilfsmittelanträge in Deutschland durch Leistungserbringer abgelehnt werden, dann geht uns automatisch zu viel Potenzial an der Basis verloren." Laut Ullrich sei eine Änderung des Bundesteilhabegesetzes ein "Türöffner um künftig für mehr Bewegung zu sorgen. Nun gilt es, die Zuständigkeitsregel zu prüfen."
Präsident Friedhelm Julius Beucher vom Deutschen Behindertensportverband (DBS) begrüßte indessen Ullrichs Vorstoß. "Ich finde es lobenswert, dass Frank Ullrich das Großereignis in Paris nutzt, um auf das Thema der unzulänglichen Hilfsmittelversorgung aufmerksam zu machen", so Beucher.