US-Olympiakomitee will Turnverband ausschließen

US-Olympiakomitee will Turnverband ausschließen
New York (SID) - Wie das USOC am Montag mitteilte, habe man einen entsprechenden Vorstoß eingeleitet. "Dies ist eine Situation, in der es keine perfekte Lösung gibt", heißt es in der USOC-Mitteilung, "dieser Schritt ist uns nicht leicht gefallen."
Kurzfristig wolle man aber sicherstellen, dass die US-Turner die Unterstützung erhalten, um auch weiterhin antreten zu können. "Langfristig ist es extrem wichtig, dass ein anerkannter nationaler Verband, entweder der alte oder ein neuer, das Kunstturnen in den USA führen", schrieb das USOC. Damit soll sichergestellt werden, dass die Sportart in den kommenden Dekaden fortbestehen und auch auf der olympischen Bühne weiter vertreten bleiben könne, heißt es in einem offenen Brief an die Athleten.
Enthüllungen über einen umfangreichen Missbrauch an zahlreichen Turnerinnen hatten den Sport in den USA in der jüngeren Vergangenheit zutiefst erschüttert. So wurde der Mannschaftsarzt der US-Turnerinnen, Larry Nassar, wegen jahrzehntelangen sexuellen Missbrauchs von mindestens 256 Mädchen und Frauen mit einer Strafe von bis zu 175 Jahren Gefängnis belegt.
Zu seinen Opfern gehörten unter anderem die Olympiasiegerinnen Simone Biles, Aly Raisman, Gabby Douglas, Jordyn Wieber und McKayla Maroney. Die vierfache Olympiasiegerin Biles hatte in der vergangenen Woche in Doha/Katar im Mehrkampf ihre insgesamt zwölfte WM-Goldmedaille gewonnen. Zuvor war sie bereits mit dem Team erfolgreich. Die US-Männerriege hatte den vierten Platz belegt.