WADA erhält Daten des Moskauer Labors in kommender Woche

WADA sagt China Unterstützung während Aussetzung der Dopingkontrollen zu
Montreal (SID) - Die Informationen aus dem sogenannten Laboratory Information Management System (LIMS) sollen Aufschluss über das Ausmaß des institutionellen Dopings in Russland geben. Die Erfüllung dieser WADA-Forderung bis zum Ende des Jahres war Bedingung für die umstrittene Wiederaufnahme der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA im September.
"Der vollständige Zugang zum Labor und den Daten war der Grund für die Entscheidung am 20. September. Es ist befriedigend, dass wir einen weiteren Schritt getan haben, dies zu realisieren. Die Rohdaten sind das fehlende Puzzleteil", sagte WADA-Generaldirektor Olivier Niggli. Ende November hatte eine WADA-Delegation erstmals Zugang zum Labor bekommen.
Die RUSADA war von der WADA im November 2015 suspendiert worden, nachdem Untersuchungen aus dem McLaren-Report systematisches Doping in Russland aufgezeigt hatten.
Ende des vergangenen Jahres hatte die WADA offenbar durch einen Whistleblower eine Kopie des LIMS erhalten. Die Datensammlung enthält nach WADA-Angaben alle Doping-Testdaten zwischen Januar 2012 und August 2015. Während dieses Zeitraums sollen in Russland tausendfach Dopingfälle vertuscht worden sein.
Die ARD hatte im Januar 2018 davon berichtet, dass eine erste Auswertung der LIMS-Kopie 9000 auffällige Proben ans Tageslicht gefördert hätte, die geschätzt 4500 Sportler beträfen. Mit den Originaldaten sollen nun individuelle Verfahren gegen russische Athleten möglich sein.