Wegen Regeländerungen: Paralympics-Teilnahme einiger deutscher Rollstuhlbasketballer in Gefahr

Wegen Regeländerungen: Paralympics-Teilnahme einiger deutscher Rollstuhlbasketballer in Gefahr
Köln (SID) - Gemäß des neuen Klassifizierungscodes des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) wurden in einigen Nationen erste Sportler von den Spielen (24. August bis 5. September 2021) ausgeschlossen. Auch in Deutschland steht die Teilnahme einiger Athletinnen und Athleten auf der Kippe, bislang wurden lediglich vier Spieler klassifiziert. Bei allen anderen steht eine Entscheidung aus.
"Auch wenn die Position des IPC von einheitlichen und sportartübergreifenden Teilnahmeberechtigungen an den Paralympics generell nachvollziehbar ist, so darf dies nicht dazu führen, dass man Athletinnen und Athleten kurz vorher den Traum zerstört, auf den sie sich nun schon fast vier Jahre vorbereiten", sagte Friedhelm-Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS).
Die Rollstuhlbasketballer hätten ihre "Lebensplanung" mit ihrer gesamten "beruflichen wie privaten" Situation seit vier Jahren auf dieses Großereignis ausgerichtet, so Beucher: "Menschen im laufenden paralympischen Zyklus von den Spielen auszuschließen, ist nicht hinnehmbar." DBS-Vize-Präsident Karl Quade fügte hinzu: "Die Sportlerinnen und Sportler, die die Qualifikation für die Spiele geschafft haben, darf man nicht außen vor lassen."
Das IPC hatte den Internationalen Rollstuhlbasketballverband (IWBF) zu Jahresbeginn unter Druck gesetzt, den neuen Klassifizierungscode mit stärkeren Vereinheitlichungen zwischen den einzelnen Sportarten bereits zu den Spielen in Tokio umzusetzen. Demnach müssen alle Athletinnen und Athleten mit sogenannten "Minimalbehinderungen" wie beispielsweise Knietraumata erneut begutachtet und entsprechend der IPC-Regularien neu klassifiziert werden. Vielen droht gemäß der neuen Regularien nun wohl der Ausschluss.