Halbzeittext Deutschland-Chile: Probleme für Löws Perspektivteam - 1:1 durch Stindl

Halbzeittext Deutschland-Chile: Probleme für Löws Perspektivteam - 1:1 durch Stindl
Kasan (SID) - Das deutsche Perspektivteam bekommt erstmals seine Grenzen aufgezeigt - und liegt gegen den Weltranglistenvierten Chile beim Confed Cup dennoch nicht zurück. Lars Stindl (42.) erzielte für die deutsche Mannschaft kurz vor der Halbzeitpause das 1:1 gegen den technisch und körperlich überlegenen Südamerikameister. Alexis Sánchez (6.) hatte in der Kasan-Arena für Chile getroffen. Der Sieger des zweiten Gruppenspiels steht bei der Mini-WM in Russland sicher im Halbfinale.
Bundestrainer Joachim Löw rotierte Bernd Leno aus dem Tor, was angekündigt und keine Reaktion auf dessen Patzer gegen Australien (3:2) war. Zudem rückten Matthias Ginter, Niklas Süle und Emre Can in die Mannschaft, in der Spitze spielte Stindl alleine - ohne Sandro Wagner.
Oliver Bierhoff erwartete im ARD-Interview eine "richtig heiße Kiste", und die wurde es. Chile, dessen Abwehr mehr als doppelt so viele Länderspiele absolviert hat wie die gesamte deutsche Startelf, wolle sein "Leben auf dem Platz lassen", hatte Bayern-Star Arturo Vidal vor dem Anpfiff getwittert.
Auf den Rängen schmetterten die im Verhältnis von 20:1 überlegenen Fans ihre Nationalhymne "Puro" heißblütig, auf dem Platz gingen die Spieler kompromisslos drauf. Die deutsche Mannschaft war beeindruckt. Der nervöse Weltmeister Shkodran Mustafi verspielte den Ball an Vidal, der den vom FC Bayern umworbenen Sánchez einsetzte: das 0:1. Marc-André ter Stegen im Tor war ohne Chance - und Löws Forderung, "in den 90 Minuten nie zu schlafen", vergebens.
Die DFB-Elf versuchte es mit Kombinationsspiel, war allerdings unter Druck unsicher. Erste Chancen (Julian Draxler/8., Stindl/15.) waren Schüsse von außerhalb des Strafraums. Auf der Gegenseite ließ der frühere Hoffenheimer Eduardo Vargas die Querlatte erbeben (20.), das 0:2 lag in der Luft.
Nur, wenn die Chilenen ihren eisernen Griff bewusst lockerten, konnten Draxler und der gegen Australien noch herausragende Leon Goretzka freier kombinieren. Produktives kam dabei bis zum überraschenden Ausgleich nicht heraus.