Ankie Spitzer: Geheimhaltungsverpflichtung über Entschädigung

Die Höhe der Entschädigungssumme für die Hinterbliebenen der elf 1972 in München getöteten israelischen Olympia-Teilnehmer bleibt geheim.
Köln (SID) - Die Höhe der Entschädigungssumme für die Hinterbliebenen der elf 1972 in München getöteten israelischen Olympia-Teilnehmer bleibt geheim. Ankie Spitzer, Ehefrau des bei dem terroristischen Anschlag ermordeten Fechters Andrei Spitzer und Sprecherin der betroffenen Familien, berichtete im niederländischen Fernsehen von einer angeblichen Geheimhaltungsverpflichtung, die ihnen von der Bundesrepublik Deutschland vorgelegt worden sei.
Dieses Papier, so Spitzer, hätten alle Betroffenen unterzeichnen müssen. Die Nachrichtenagentur AFP, Spiegel und Süddeutsche Zeitung hatten von 28 Millionen Euro berichtet.
Diese Zahl könne sie nicht bestätigen, so Spitzer: "Die Deutschen wollen nicht, dass die Summe bekannt wird. Ich kann sagen, es ist eine angemessene Summe." Dass es mit der Entschädigung endlich geklappt habe, sei vor allem dem Einsatz von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog zu verdanken. Die beiden hätten in den vergangenen Tagen fast täglich miteinander gesprochen, um vor dem Gedenktag und der offiziellen Trauerfeier am 5. September zu einer Einigung zu gelangen.
Zuletzt hatten die Familien der Opfer angekündigt, nicht zu der Gedenkveranstaltung nach Fürstenfeldbruck zu reisen, wenn bis dahin die Entschädigungsfrage nicht geklärt sein sollte. Nun habe sie "das Gefühl, dass sich der Kreis endlich geschlossen hat. Wir haben jetzt alles erreicht, was wir erreichen wollten", sagte Ankie Spitzer.
Das palästinensische Terrorkommando "Schwarzer September" hatte am 5. und 6. September 1972 elf Mitglieder der israelischen Olympiamannschaft ermordet. Bei der missglückten Befreiungsaktion in Fürstenfeldbruck kam zudem ein deutscher Polizist ums Leben.