Athleten: IOC-Empfehlung unterbindet keine Kriegspropaganda

Die Sportlervertretung Athleten Deutschland hat "enttäuscht" auf die "erwartbare Empfehlung des IOC an die Weltverbände" reagiert.
Köln (SID) - Die Sportlervertretung Athleten Deutschland hat "enttäuscht" auf die "erwartbare Empfehlung des IOC an die Weltverbände" reagiert, "russische und belarussische Athletinnen und Athleten unter Auflagen im internationalen Sport wieder zuzulassen". Der unabhängige Verein hält die Entscheidung "für falsch". Die Bedingungen seien nicht geeignet, "die Instrumentalisierung des Sports und der Athletinnen und Athleten für Putins Kriegspropaganda zu unterbinden".
Als "Minimallösung" bewerteten die Athleten die Empfehlung des IOC, "Angehörige des Militär- und Sicherheitsapparates sowie Mannschaften auszuschließen". Damit, so hofft der Verein, "dürfte das Gros der Athletinnen und Athleten ausgeschlossen werden".
Die Athletenvertreter äußerten die Sorge, dass die Wiederzulassung unter Auflagen, "insbesondere ukrainische Athletinnen und Athleten, die Opfer dieses Angriffskrieges, zum Rückzug aus dem internationalen Sport drängen könnte". Darüber hinaus habe es "das IOC erneut verpasst, eine unabhängige Aufarbeitung der gezielten russischen Vereinnahmung von Teilen des internationalen Sports anzukündigen".
Insgesamt werfe die Empfehlung mehr Fragen auf, als sie beantworte. Darunter: "Was werden die Kriterien des IOC für eine Entscheidungsfindung zur Teilnahme an den kommenden Sommer- und Winterspielen sein? Wann werden diese preisgegeben?" Oder: "Wie kann noch nachvollzogen werden, dass russische Athletinnen und Athleten in den letzten Monaten lückenlosen und unabhängigen Dopingkontrollen unterzogen wurden, und wie werden regelmäßige Tests und deren Analyse momentan gewährleistet?"