Bach: IOC ohne Plan B für 2026

Bach besucht olympische Austragungsstätten in Fukushima
Rom (SID) - Für die Austragung der Olympischen Winterspiele 2026 besteht für den Fall von Rückzügen der drei verbliebenen Kandidaten Calgary, Mailand/Cortina d'Ampezzo und Stockholm beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) kein "Plan B". Das erklärte IOC-Präsident Thomas Bach (Tauberbischofsheim) zum Abschluss einer zweitägigen Visite des italienischen Bewerber-Duos Mailand und Cortina.
Angesichts der unsicheren Fortführung aller Bewerbungen waren Ende Oktober Spekulationen über einen Notfallplan des IOC für die übernächsten Winterspiele mit der kasachischen Metropole Almaty aufgekommen. Die Osteuropäer waren vor drei Jahren mit ihrer Bewerbung für 2022 an Peking gescheitert.
Aus Italien reiste Bach nach Gesprächen mit Staatspräsident Sergio Mattarella, Olympia-Chef Giovanni Malago und Sport-Staatssekretär Giancarlo Giorgetti als Vertreter der nationalen Regierung optimistisch ab. "Wir verlassen Italien mit viel mehr Zuversicht hinsichtlich der Bewerbung", sagte der Wirtschaftsanwalt. Seinen weiteren Ausführungen zufolge habe Giorgetti die Bereitschaft der Regierung zur Gewährung von ungehinderten Einreisen für Mitglieder der olympischen Familie und die Wahrung der Sicherheit während der Wettbewerbe unterstrichen.
In der offenen Finanzierungsfrage gaben außerdem die beteiligten Regionen Lombardei und Venetien laut Bach Garantien ab. Die Regierung in Rom hatte eine finanzielle Beteiligung an dem Milliarden-Projekt abgelehnt. "Ich bin sehr zuversichtlich, das eine Lösung im Interesse Italiens und im Interesse des Sports gefunden wird", sagte Bach.
Hinter der gemeinsamen Kandidatur der beiden italienischen Städte steht wegen mangelnder Beteiligung der Regierung an der Finanzierung ebenso noch ein Fragezeichen wie hinter den Bewerbungen von Calgary und Stockholm. In Calgary findet am 13. November eine Bürgerbefragung zur Bewerbung für die zweite Austragung von Winterspielen in der kanadischen Stadt nach 1988 statt. Stockholms neuer Stadtrat hat sich bereits vor mehreren Wochen gegen eine Unterstützung der Olympia-Kandidatur von Schwedens Metropole mit öffentlichen Mitteln ausgesprochen.