Bach stellt klar: Sanktionen gegen Russland unausweichlich

"Vor allem an Wiederwahl interessiert": Freitag kritisiert Bach und IOC
New York (SID) - IOC-Präsident Thomas Bach will Russland trotz unübersehbarer Fortschritte im Anti-Doping-Kampf für die Verstöße der Vergangenheit nicht ohne Strafe davonkommen lassen. "Man kann nicht vergessen, was in Sotschi passiert ist", sagte Bach der New York Times vor einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump: "Wir haben klar gemacht, dass die Vergangenheit - und was dort passiert ist - sanktioniert werden muss."
Der frühere Leiter des Moskauer Anti-Doping Labors, Gregori Rodtschenkow, hatte im Mai 2016 ausgepackt und erklärt, dass es bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 ein staatlich gestütztes Dopingsystem gegeben habe. Mehrere Dutzend russischer Sportler sollen gedopt gewesen sein. Der kanadische Ermittler Richard McLaren ergänzte, dass zwischen 2011 und 2015 rund 1000 russische Athleten vom Dopingsystem ihres Landes profitiert haben sollen.
Zuletzt hatte Russland einige Anstrengungen unternommen, um weitere Sanktionen zu umgehen. Nach wie vor aber ist die russische Anti-Doping-Agentur Rusada als "non-compliant" ("nicht regelkonform") eingestuft. "Wir haben den Eindruck, dass einige in Russland glauben, man vergisst die Vergangenheit, indem man sich den Aufgaben der Zukunft widmet", sagte Bach.
Wie das Ausmaß der Strafen aussehen kann, ließ Bach offen. Stattdessen verwies der erste deutsche IOC-Chef auf die beiden Kommissionen des IOC, die die Anschuldigungen untersuchen. Bach hofft, dass die Ergebnisse und Sanktionen "spätestens" bis Oktober bekannt sind, um mit dem Skandal nicht in die Qualifikationsphase für die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang/Südkorea (9. bis 25. Februar 2018) zu geraten.