Bahn-Angriff: Deutsches BMX-Team verpasst Olympia-Eröffnung

Ursprünglich zogen die deutschen BMX-Fahrer den Besuch der Zeremonie in Betracht - der Anschlag auf das Schienennetz vereitelte ihre Pläne.
Der Angriff auf das Schienennetz der französischen Bahn hat auch die Reisepläne von Teilen der deutschen Olympiamannschaft beeinträchtigt. So kam am Freitagnachmittag beispielsweise das BMX-Team mit reichlich Verspätung mit dem Zug in Paris an - der geplante Besuch der Eröffnungsfeier fiel aus.
"Wir wussten ohnehin nicht, ob wir es machen können. Aber jetzt ist es definitiv zu spät", sagte Julian Schmidt dem SID, als er zusammen mit seinen Teamkollegen mit fast zweistündiger Verspätung die französische Hauptstadt erreichte. Die Ankunft des TGV 9576 aus München war ursprünglich um 12.33 Uhr geplant, die mutmaßlichen Brandanschläge auf technische Anlagen verzögerten die Anreise.
"Uns wurde gesagt, dass es Vandalismus auf den Gleisen gab. Und dass wir deshalb nicht die schnellen, sondern nur die normalen Gleise nehmen konnten", berichtete BMX-Fahrerin Regula Runge dem SID an Gleis 23 vom Gare-de-l'Est-Bahnhof. Über das Internet habe man dann von der Nachrichtenlage erfahren. "Wir haben Anrufe von zu Hause bekommen, ob alles in Ordnung ist. Jetzt sind wir einfach froh, hier zu sein", so Runge.
Sorgen um ihre Sicherheit machen sich die deutschen BMX-Athleten wegen des Vorfalls aber keine. "Mit uns macht das nicht viel", sagte Runge. Und Schmidt meinte, bevor er mit seinem Team in die Unterkunft fuhr: "Ich habe mir ehrlich gesagt, jetzt nicht weiter drüber Gedanken gemacht."
Mutmaßliche Brandanschläge auf technische Anlagen hatten am Freitagmorgen, nur Stunden vor dem Beginn der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris, weite Teile des französischen Bahnverkehrs lahmgelegt. Premierminister Gabriel Attal sprach von "koordinierten und vorbereiteten Sabotageakten" und versicherte, Geheimdienste und Sicherheitskräfte seien mobilisiert, "um die Täter dieser kriminellen Taten zu finden und zu bestrafen". Nach Angaben der französischen Bahn SNCF waren etwa 800.000 Fahrgäste betroffen.