Bahnsprinter Levy gegen Olympia-Verlegung: "Da brechen Welten zusammen"

Bahnsprinter Levy gegen Olympia-Verlegung: "Da brechen Welten zusammen"
Köln (SID) - Bahnrad-Profi Maximilian Levy schlägt sich bei der Olympia-Frage auf die Seite des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und plädiert dafür, die Entscheidung über die Austragung der Sommerspiele in Tokio (24. Juli bis 9. August) in der Coronakrise so lange wie möglich offenzulassen.
"Ich hoffe, das IOC beugt sich nicht dem öffentlichen Druck, sondern nimmt sich die nötige Zeit für diese schwerwiegende Entscheidung. Wenn man jetzt absagt – da brechen Welten zusammen", sagte der 32 Jahre alte Cottbuser der Lausitzer Rundschau.
Der dreimalige Olympiamedaillengewinner führte aus, er glaube nicht daran, dass im Falle einer Verschiebung die Chancengleichheit größer wäre. "Das ist Humbug", erklärte Levy, "denn das Leben vieler Sportler ist auf diesen olympischen Vier-Jahres-Rhythmus ausgerichtet. Da hängen Existenzen dran. Man kann die Rahmenbedingungen nicht einfach per Knopfdruck um ein weiteres Jahr nach hinten verschieben."
Zudem gehe er nicht davon aus, dass nach einer möglichen Wirtschaftskrise wegen der Coronavirus-Pandemie auf Anhieb wieder genug Sponsoren zur Verfügung stünden, um eine adäquate Vorbereitung der Sportler zu gewährleisten.
Auch Dreifach-Weltmeisterin Emma Hinze hielte eine "Verschiebung um drei oder sechs Monate für schwierig", allerdings sprach sie von einer "ganz schwierigen Entscheidung".
Für Bundestrainer Detlef Uibel hingegen sind die Einschnitte bereits jetzt so groß, dass die Spiele verschoben werden müssten: "Von Chancengleichheit zwischen den einzelnen Nationen kann man eigentlich nicht mehr sprechen. Es macht unter diesen Bedingungen keinen Sinn."