Berichte: Moderner Fünfkampf künftig ohne Reiten

Berichte: Moderner Fünfkampf künftig ohne Reiten
Das Springreiten wird aus dem Modernen Fünfkampf gestrichen und durch eine Radkonkurrenz ersetzt.
Köln (SID) - Übereinstimmenden Berichten der englischen Zeitung Guardian und des Olympia-Portals "insidethegames" zufolge hat dies der Weltverband UIPM als Konsequenz aus dem Eklat bei den Sommerspielen in Tokio beschlossen.
Die deutsche Athletin Annika Schleu hatte auf Goldkurs liegend unter Tränen versucht, das ihr zugeloste und völlig verängstigte Pferd Saint Boy mit Gerte und Sporen zurück in den Parcours zu bringen. Bundestrainerin Kim Raisner hatte sie dazu mit einem heftig umstrittenen Zuruf ("Hau drauf, hau richtig drauf!") animiert. Raisner wurde von den Spielen ausgeschlossen und nach einer Untersuchung durch den Disziplinarausschuss des Weltverbandes offiziell verwarnt.
Für die Sommerspiele Paris 2024 soll nun verbandsintern gegen das Springreiten abgestimmt worden sein. Die UIPM verweigerte gegenüber dem Guardian eine Bestätigung, sprach jedoch von "einer Serie strategischer Treffen", deren Ergebnisse am Donnerstag präsentiert werden sollen. UIPM-Präsident Klaus Schormann war für den SID zunächst nicht zu erreichen.
"Es muss sich etwas ändern, sie müssen handeln", sagte Raisner dem SID am Dienstag. Sie "liebe das Reiten", und "von der Tradition her gehört Reiten zum Modernen Fünfkampf, aber wenn sich die Gesellschaft wandelt und das Reiten nur für negative Publicity sorgt", schade dies dem Sport eher. Einen Tausch hin zum Radsport bringe aber "einschneidende Veränderungen" mit sich, sagte Raisner, mit vielen Folgen für das Training: "Wenn man so eine krasse Änderung macht, zerstört man eine ganze Generation von Sportlern."
Der Moderne Fünfkampf wurde 1912 von Pierre de Coubertin ins Leben gerufen, er besteht traditionell aus Schießen, Fechten, Schwimmen, Reiten und Laufen. Schießen und Laufen wurden inzwischen zur Disziplin Combined zusammengelegt.