Biathlon-Olympiasieger Greis fordert "Mut zur Veränderung"

Olympiasieger Michael Greis hat neue Impulse in der Entwicklung des deutschen Biathlons gefordert.
Peking (SID) - Olympiasieger Michael Greis hat neue Impulse in der Entwicklung des deutschen Biathlons gefordert. "Bisher vermisse ich den Mut zur Veränderung. Im Hinblick auf den nächsten Olympiazyklus wäre es ein guter Zeitpunkt, die Weichen neu zu stellen", sagte der dreimalige Goldmedaillen-Gewinner von Turin 2006 im Interview mit dem Münchner Merkur und tz.
Die deutschen Skijäger laufen nach den Rücktritten mehrerer Leistungsträger wie Arnd Peiffer, Simon Schempp oder Laura Dahlmeier den Erfolgen der Vergangenheit hinterher. "Eine Trendumkehr lässt sich aber nicht so leicht bewerkstelligen. Das hat sicherlich auch der Deutsche Skiverband erkannt", betonte Greis.
Im Nationencup sind die DSV-Teams bei Männern (4.) und Frauen (6.) derzeit nicht mehr in der absoluten Weltspitze zu finden. Man sehe, sagte der 45-Jährige aus dem Allgäu, "dass die mannschaftliche Leistungsfähigkeit nicht mehr die Gleiche ist".
Dennoch traut Greis den deutschen Biathleten um Benedikt Doll (31), Johannes Kühn (30) oder Philipp Nawrath (28) den Gewinn von Edelmetall zu. "Medaillenchancen sind sicher da. Aber es wird sehr schwierig, an die Erfolge der letzten Spiele anzuknüpfen, als Deutschland im Biathlon sieben Medaillen holte", sagte Greis: "Bei den Männern haben wir immerhin Leute dabei, die läuferisch sehr stark sind. Wenn bei denen alles passt, können sie was reißen."
Greis, der zuletzt die polnischen Biathletinnen betreute, kann sich in Zukunft eine Teilnahme an Winterspielen als Trainer durchaus vorstellen. Bei passenden Rahmenbedingungen wären "Olympische Spiele für mich sicher auch als Trainer sensationell, ein Traum", sagte er.