Bundesregierung befürwortet Impfung aller Tokio-Fahrer

BMI: Olympia-Athleten sollen ab Anfang Mai geimpft werden
Die Bundesregierung befürwortet eine rechtzeitige Impfung aller deutschen Teilnehmer an den Olympischen Spielen in Tokio (23. Juli bis 8. August).
Berlin (SID) - Das erklärte Steve Alter als Sprecher für das Bundesinnenministerium (BMI) am Montag auf der Bundespressekonferenz. Athletinnen und Athleten stehen im Regelfall in der Impfreihenfolge weit hinten.
"Die Bundesregierung steht einer Entsendung von Athletinnen und Athleten zu den Olympischen Spielen positiv gegenüber", sagte Alter. Man wolle auf keinen Fall riskieren, dass die Athletinnen und Athleten, aber auch die Betreuer anlässlich der Olympischen Spiele ein Infektionsrisiko für andere Personen darstellten.
"Wir wollen auch vermeiden, dass sie sich selbst im Rahmen dieser Veranstaltung infizieren. Deswegen besteht innerhalb der Bundesregierung Einigkeit, dass die Athletinnen und Athleten zeitgerecht vor den Olympischen Spielen geimpft werden sollen", sagte Alter.
DOSB-Präsident Alfons Hörmann hatte zuletzt in der Impffrage den Druck auf die Politik erhöht. Man sehe mit Beginn des zweiten Quartals den Zeitpunkt gekommen, "an dem wir dringend eine klare Konzeption mit der Politik erarbeiten müssen", hatte der 60-Jährige im SID-Interview gesagt.
Die Interessenvertretung Athleten Deutschland e.V. reagierte zufrieden, aber nicht euphorisch auf die Nachricht. "Es ist erst mal sehr begrüßenswert, wenn in dieser Frage Einigkeit in der Bundesregierung herrscht", sagte Geschäftsführer Johannes Herber dem SID, "was jetzt aber unheimlich hilfreich wäre, ist ein verbindlicher Zeitplan. Denn die Zeit drängt."
Viele Sportler sind in ihrer Vorbereitungsplanung schon sehr weit, manche reisen schon Wochen vor Olympia zur Akklimatisierung nach Asien, einige setzen sich aktuell in ihrer Qualifikation Risiken aus.