Das Gesicht des Turnfestes: Elisabeth Seitz

Das Gesicht des Turnfestes: Elisabeth Seitz
Berlin (SID) - "Wie geil ist das denn?" - mit einem Augenzwinkern wandelte Elisabeth Seitz das Turnfestmotto ein bisschen ab, um ihre euphorische Gefühlslage so prägnant wie möglich zu beschreiben. Als Spaßturnerin, die "eigentlich nur ruhig machen" wollte, nach Berlin gekommen, avancierte die Stuttgarterin zum personalisierten Zentrum der Bewegungssause - und zu deren hübschen Gesicht.
Dass die 23-Jährige am Stufenbarren gewann, okay, sie war bei Olympia in Rio Vierte an diesem Gerät. Da war Rang eins am Schwebebalken vor der WM-Dritten Pauline Schäfer schon eine echte Überraschung. Und der Sieg im Mehrkampf mit kaum nennenswerten Training am Sprung und am Boden eine kleine Sensation.
War sie 2013 in ihrer Heimatstadt Mannheim in erster Linie wegen ihres lokalen Bezuges Botschafterin des Turnfestes, wurde sie es in Berlin auch ohne offizielles Amt. Sportlicher Erfolg, gepaart mit einer gereiften Persönlichkeit, ließ sie in den Mittelpunkt rücken und die vielen kleinen weiblichen Turnfans fast ausrasten.
19-mal stand die "Wettkampfsau", wie Cheftrainerin Ulla Koch die EM-Dritte am Stufenbarren gern nennt, seit 2010 bei nationalen Titelkämpfen nun ganz oben auf dem Siegertreppchen. "Und jetzt höre ich natürlich nicht mit dem Gewinnen auf", sagte Seitz angriffslustig.
Schon bei der DM 2018 in Leipzig könnte die Sportsoldatin Geschichte schreiben und die aktuelle Rekordhalterin Karin Janz (20 Titel) überholen. Das wäre dann wohl noch geiler...