Das SID-Kalenderblatt am 8. Oktober: IOC nimmt das NOK der DDR als Vollmitglied auf

Das SID-Kalenderblatt am 8. Oktober: IOC nimmt das NOK der DDR als Vollmitglied auf
Im April 1951 gründete die DDR in Ost-Berlin ihr NOK, auf der Weltkarte des Sports angekommen war das zweite deutsche NOK erst Im Oktober 1965.
Hamburg (SID) - Es war ein sportpolitischer Kampf, der mehr als 14 Jahre dauerte. Am 22. April 1951 gründete die DDR in Ost-Berlin ihr Nationales Olympisches Komitee, auf der Weltkarte des Sports wirklich angekommen war das zweite deutsche NOK erst am 8. Oktober 1965. In Madrid nahm das Internationale Olympische Komitee auch Deutschland-Ost offiziell auf, die Teilung war nun auch im Weltsport Realität.
Sechsmal zwischen 1956 und 1964 waren gesamtdeutsche Mannschaften bei Olympia an den Start gegangen, ermittelt durch interne sportliche Ausscheidungen, die von der Politik überlagert waren und oftmals in eisiger Atmosphäre stattfanden. Nun gab es zwei deutsche Olympiateams, die erstmals bei den Winterspielen 1968 in Grenoble direkte Konkurrenten waren.
Architekt dieses sportpolitischen Konstruktes war Heinz Schöbel. Der geschickte Diplomat vertrat in Lausanne die Interessen des Arbeiter- und Bauernstaates mit für die DDR eher ungewohnter weltmännischer Attitüde. Was in einer persönlichen IOC-Mitgliedschaft Schöbels von 1966 bis zu seinem Tod 1980 mündete.
Das Ende des DDR-NOK kam mit der politischen Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Beschlossen wurde eine offizielle Auflösung zum 31. Dezember 1990 - nach knapp 40 Jahren Eigenständigkeit.