Doping: Drei Gewichtheberinnen müssen Olympia-Gold abgeben

Doping: Drei Gewichtheberinnen müssen Olympia-Gold abgeben
Köln (SID) - Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat bei Nachtests von Dopingproben der Sommerspiele 2008 in Peking und 2012 in London acht Sportler überführt und nachträglich disqualifiziert. Betroffen sind auch vier Medaillengewinner: Die chinesischen Gewichtheberinnen Lei Cao (Klasse bis 75 kg), Xiexia Chen (bis 48 kg) und Chunhong Liu (bis 69 kg) müssen ihre Goldmedaillen zurückgeben, der Weißrussin Nadseja Ostaptschuk wurde ihre im Kugelstoßen gewonnene Bronzemedaille aberkannt. Alle vier hatten in Peking auf dem Podest gestanden.
Gerade Ostaptschuk ist keine Unbekannte: Der Leichtathletin war 2012 wegen positiver Tests auf das anabole Steroid Methenolon bereits ihr in London errungener Olympiasieg aberkannt worden. Ostaptschuk wurde daraufhin für vier Jahre gesperrt.
Zudem wurden die Weißrussin Darija Pschelnik, Vierte im Hammerwerfen 2008, und die Türkin Sibel Simsek, Vierte im Gewichtheben 2012, erwischt. Beide waren zuletzt wegen Dopingvergehen einer Konkurrentin auf Rang drei vorgerutscht. Des Dopings überführt wurden zudem die Gewichtheber Intigam Zairov (Aserbaidschan/2012) und Norayr Vardanyan (Armenien/2012). Zu den Athleten, die auf die Medaillenränge rücken, gehören keine Deutschen.
Das IOC untersucht seit mehreren Monaten insgesamt 1243 Proben der Spiele von Peking und London neu. Dabei kommen Methoden zur Anwendung, die zum damaligen Zeitpunkt noch nicht zur Verfügung standen. Bis Ende Dezember belief sich die Zahl der positiven Nachtests auf 101. Die meisten stammen aus dem Gewichtheben, gefolgt von Leichtathletik, Ringen und dem Radsport.
Die Ergebnisse werden auch eine Rolle spielen, wenn im April über das künftige olympische Programm verhandelt wird. "Wir werden sehr genau auf die Resultate blicken, werden uns jeden Sport ansehen und schauen, ob es Probleme gibt, die spezifisch für bestimmte Länder sind. Und dann werden wir die Situation gemeinsam mit der Welt-Anti-Doping-Agentur analysieren", hatte IOC-Präsident Thomas Bach kürzlich gesagt.