"Eine Katastrophe": Beucher kritisiert Russland-Entscheidung

DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher hat den IOC-Beschluss zur Rückkehr russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten harsch kritisiert.
Frankfurt am Main (SID) - DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher hat den IOC-Beschluss zur Rückkehr russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten in den Weltsport harsch kritisiert. "Das ist eine Katastrophe, wenn man bedenkt, dass der Sport eine friedensstiftende Funktion hat", sagte der Chef des Deutschen Behindertensportverbandes dem Sport-Informations-Dienst: "Unter solchen Entscheidungen leidet der Sport in seiner ganzen Akzeptanz."
Das Internationale Olympische Komitee hatte am Dienstagnachmittag den Weltverbänden empfohlen, die Teilnahme der bisher verbannten Sportler unter Bedingungen zu ermöglichen. Es sei "schlichtweg nicht vermittelbar, dass täglich gemordet wird und Menschenrechtsverletzungen begangen werden und man sich dann vorstellen muss, dass Athleten aus diesen Ländern in einen friedlichen Wettstreit miteinander sollen", führte Beucher aus.
Beim Internationalen Paralympischen Komitee (IPC) waren dem russischen und belarussischen Verband auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im November die kompletten Mitgliedsrechte entzogen worden, bereits an den Paralympics in Peking hatten kurzfristig keine Sportler aus diesen beiden Nationen teilnehmen dürfen.
Er schließe zwar "nicht aus", dass auf der kommenden ordentlichen Mitgliederversammlung im September ein Antrag zur Wiederzulassung gestellt werde, betonte Beucher, die deutsche Haltung sei allerdings klar: "Für uns heißt es ohne Wenn und Aber: Friedliches Kräftemessen der Nationen ohne Russland und Belarus."