Entscheidung über Olympia-Teilnahme Russlands wohl im Dezember

Entscheidung über Olympia-Teilnahme Russlands wohl im Dezember
Lausanne (SID) - Die Entscheidung über eine Teilnahme russischer Sportler an den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang wird aller Voraussicht nach im Dezember fallen. Das wurde am Samstag nach einer Sitzung des Olympic Summit in Lausanne unter Vorsitz von IOC-Präsident Thomas Bach bekannt. Bis dahin sollen die zwei IOC-Kommissionen, die sich derzeit mit dem russischen Dopingskandal befassen, ihre Ergebnisse vorgelegt haben.
"Der Summit unterstützt die Absicht des IOC-Exekutivkomitees, eine Entscheidung hinsichtlich der Teilnahme russischer Athleten an den Winterspielen im Dezember zu fällen", heißt es in einer Pressemitteilung. Die IOC-Exekutive trifft sich vom 5. bis 7. Dezember in Lausanne.
Gleichzeitig drückten die Summit-Teilnehmer ihre Besorgnis darüber aus, dass noch vor Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse zuletzt mehrfach der Olympia-Ausschluss russischer Sportler gefordert worden war. Es sei "nicht akzeptabel", zum jetzigen Zeitpunkt spezielle Strafen zu fordern.
Zuletzt hatten sich Stimmen gemehrt, die ein hartes Vorgehen gegen Russland anmahnten. Die Vereinigung von 68 nationalen Anti-Doping-Agenturen (iNADO) hatte sich für einen Olympia-Ausschluss ausgesprochen. Das kanadische Olympische Komitee COC brachte provisorische Sperren für russische Athleten ins Spiel.
Die Äußerungen des IOC stießen daher auch auf Missfallen. "Athleten und anderen wird ein Maulkorb verpasst. Selbst wenn der McLaren-Report ohne jeden Zweifel bewiesen hat, dass sie bestohlen wurden", twitterte die US-Anti-Doping-Agentur USADA.
Zudem wurde bekannt, dass im Vorfeld der Winterspiele eine Task Force gezielte Dopingkontrollen vornehmen wird, unter anderem besonders bei russischen Athleten, Top-Sportlern und Athleten mit auffälligen Leistungsschwankungen.
Den sogenannten "eSports" öffnete der Olympic Summit derweil auf dem Weg zur Anerkennung als sportliche Aktivität ein Stück weit die Tür, ohne jedoch eine Entscheidung zu treffen. Bei den "eSports" würden Aktive "zum Teil mit einer Intensität spielen, die mit der von Athleten in traditionellen Sportarten vergleichbar sein könnte", hieß es. Unabdingbar für eine Anerkennung sei es, dass dabei die olympischen Werte eingehalten würden und entsprechende Strukturen vorhanden seien.