Frodeno entsetzt über Korruptionsvorwürfe: "Reiz an Olympia gesunken"

Frodeno entsetzt über Korruptionsvorwürfe: "Reiz an Olympia gesunken"
Köln (SID) - Der zweimalige Ironman-Weltmeister Jan Frodeno hat bestürzt auf die Korruptionsvorwürfe gegen Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) reagiert. "Es tut mir extrem weh zu sagen, aber der Reiz an Olympia ist für mich durch die Korruption im IOC so dermaßen gesunken. Es ist eigentlich schon widerlich, was da passiert", sagte der Peking-Olympiasieger dem SID: "Je mehr man sich damit beschäftigt, so wie ich es in Rio das erste Mal getan habe, ist es fast wie ein Kindheitstraum, der einem zertreten wird."
Erst am Freitag war bekannt geworden, dass sich im Skandal um die Vergabe der Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro auch der frühere Sprintstar Frankie Fredericks einer Anklage gegenüber sieht. Das IOC-Mitglied soll einen Tag vor dem Zuschlag für Rio im Jahr 2009 rund 300.000 Dollar (262.000 Euro) erhalten haben.
Zuletzt war bereits Carlos Arthur Nuzman, der ehemalige Präsident des brasilianischen Olympia-Komitees COB, angeklagt worden. Ihm wird neben Geldwäsche und Verstößen gegen Devisenbestimmungen auch Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Inzwischen wurde er vom IOC suspendiert.
"Geld regiert den Sport. Dass irgendwelche Funktionäre Tickets verkaufen und mit so Lappalien Geld verdienen, finde ich extrem schwierig. Aber es ist bei Dopingfällen genauso", sagte Frodeno: "Wenn solche Summen fließen, gibt es de facto kein Interesse, solche Situationen aufzulösen. Es ist immer wieder ein Schlag ins Gesicht für jeden, der sich sauber den Arsch aufreißt, um seine bestmögliche Leistung zu erbringen."