Große Zweifel an erfolgreichem Anti-Doping-Kampf

Laut einer Umfrage glauben etwa zwei Drittel der Deutschen, dass bei Olympia die wenigsten oder sogar gar keiner der Dopingsünder erwischt wird.
In Deutschland bestehen kurz vor den Olympischen Sommerspielen in Paris große Zweifel an einem erfolgreichen Anti-Doping-Kampf. Das geht aus einer Umfrage durch Infratest dimap für die ARD-Doku "Geheimsache Doping: Schmutzige Spiele" hervor. Demnach glauben etwa zwei Drittel der 1294 Befragten, dass die wenigsten (60 Prozent) oder sogar gar keiner (2 Prozent) der Dopingsünder erwischt wird.
In Paris gehen gut 10.700 Athleten aus 206 Nationen an den Start. Nur knapp ein Viertel der Befragten ist der Überzeugung, dass alle (2 Prozent) oder die meisten (22 Prozent) Dopingsünder entdeckt werden. 14 Prozent der Befragten sagen, sie wissen es nicht oder machen keine Angabe.
Gleichzeitig glauben die Menschen in Deutschland mehrheitlich, dass nur wenige Wettkämpfe von Dopingbetrug betroffen sein werden. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) vermutet, dass sich Doping auf wenige Wettbewerbe konzentriert. Gut ein Viertel hingegen hält Doping für ein sportart- und disziplinübergreifendes Problem: Die meisten (25 Prozent) oder gar alle Wettbewerbe (3 Prozent) seien betroffen. Zwei Prozent glauben, kein Wettbewerb sei betroffen.
Keine guten Noten erhielten in der zufallsbasierten Telefon- und Online-Befragung zudem das Internationale Olympische Komitee (IOC) und andere internationale Sportverbände für ihren Kampf gegen Doping. Für fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) gehen die Anstrengungen nicht weit genug. Immerhin ein Viertel (26 Prozent) hält sie für ausreichend.
Die Dokumentation "Geheimsache Doping: Schmutzige Spiele" ist Teil des ARD-Dreiteilers "Olympia 2024 – Die Hintergründe". Zu sehen ist die Doku ab dem 19. Juli in der Mediathek, im TV werden die Teile am 22., 23. und 24. Juli immer im Anschluss an die Tagesthemen ausgestrahlt.