Hockey-Weltmeister Rühr: "Kann in beide Richtungen gehen"

Deutschlands Hockey-Männer sind als Weltmeister bei Olympia am Start. Ein Vorteil ist das aber nicht, findet Christopher Rühr.
Weltmeister Christopher Rühr sieht Deutschlands Hockey-Männer durch den WM-Triumph im Vorjahr keinesfalls automatisch als ersten Anwärter auf olympisches Gold. "Der WM-Titel macht uns nicht zu größeren Favoriten", sagte der Nationalspieler der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Freitagsausgabe). Es sei "alles machbar, aber es kann in beide Richtungen gehen", ergänzte der 30-Jährige.
Die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) bekommt es bei den Sommerspielen zum Auftakt am Samstag (17.00 Uhr/ARD und Eurosport) mit Gastgeber Frankreich zu tun, weitere Vorrundengegner in Paris sind Europameister Niederlande, Großbritannien, Spanien und Südafrika. Die letzte Medaille gab es 2016 mit Bronze in Rio de Janeiro, vier Jahre zuvor holte Deutschland in London den jüngsten von insgesamt vier Olympiasiegen.
Die Erfahrung aus dem Vorjahr, als die DHB-Männer in Indien zum dritten Mal den WM-Thron bestiegen, würde in Frankreich nur bedingt helfen, meinte Rühr: "Das Team ist nicht mehr auf allen Positionen dasselbe. Insofern müssen wir den WM-Erfolg in gewisser Weise abhaken."
Auch durch die vergangene EM in Mönchengladbach, wo Deutschland den enttäuschenden vierten Platz belegt hatte, versetze Deutschland in eine gewisse Bringschuld. "Also müssen wir erst mal wieder ein bisschen zeigen, dass wir zur Weltspitze gehören", sagte Rühr: "Ich glaube aber, dass wir sehr gute Chancen haben, eine Medaille zu gewinnen."