Im Aktuellen Sportstudio: Doping-Experten fordern Olympia-Verlegung

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Köln (SID) - Travis Tygart, Vorsitzender der US-Anti-Doping-Agentur USADA, sprach von ernsthaften Problemen "für das globale Anti-Doping-System. Die Fairness gegenüber den Sportlern bleibt auf der Strecke, das ist ein sehr hohes Risiko. Andere Meinungen sind unwahr."
Er sehe das Thema Olympia "von meinem Anti-Doping-Standpunkt aus", sagte Tygart, und er spreche auch für die sauberen Sportler: "Die Spiele müssen verlegt werden, sodass wir Olympia nicht nur Olympia wegen durchführen, sondern um sicher zu gehen, dass wir nicht die schmutzigsten Spiele überhaupt erleben werden."
Andrea Gotzmann, Vorsitzende der Nationalen Anti Doping Agentur NADA, gab zu, dass "wir derzeit kein normales Doping-Kontrollsystem durchführen. Das ist schon seit zehn Tagen so, dass wir mit dem Aufkommen der Corona-Problematik unser System des Dopingkontrollaufwandes zurückgefahren haben."
Man habe gesehen, so Gotzmann, "dass die EM im Fußball um ein Jahr verschoben wurde, und der zeitliche Versatz zu den Olympischen Spielen ist nicht so groß. Ich glaube, man muss über einen Plan B nachdenken."
Der Präsident der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA sprach von einem "riesigen Problem für uns alle, für die gesamte Anti-Doping-Gemeinschaft und den Sport. Wir müssen alles dafür tun, das schnellstmöglich zu ändern und den Krieg gegen Corona zu gewinnen", sagte der Pole Witold Banka: "Doch die Zeiten sind sehr schwierig, und viele Testprogramme weltweit sind aufgeschoben."
Laut Banka sollte man "alles dafür tun, um die Gesundheit der Sportler zu gewährleisten. Und das sollten auch die Entscheider in Betracht ziehen."