IOC sperrt vier weitere russische Skilangläufer lebenslang für Olympia

IOC sperrt vier weitere russische Skilangläufer lebenslang für Olympia
Lausanne (SID) - Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat wegen Dopings nach Alexander Legkow und Jewgeni Below vier weitere russische Skilangläufer lebenslang in allen Funktionen für Olympia gesperrt. Dies gab das IOC am Donnerstagabend bekannt, nachdem zuvor bereits Russlands Skiverband die Sanktionen bestätigte hatte. Russlands Vize-Ministerpräsident Witali Mutko zeigte sich solidarisch mit den Sportlern und stellte den Gang vor ein Zivilgericht in Aussicht.
"Die IOC-Disziplinarkommission, die sich für diese vier Fälle aus Denis Oswald, Juan Antonio Samaranch und Patrick Baumann zusammengesetzt hat, hat entschieden: Julia Iwanowa, Alexej Petuchow, Jewgenija Schapowalowa und Maxim Wylegschanin sind für schuldig befunden worden, bei den 22. Olympischen Winterspielen in Sotschi die Anti-Doping-Regeln gemäß Artikel zwei des Internationalen Olympischen Komitees verletzt zu haben und werden von den Wettbewerben disqualifiziert, an denen sie teilgenommen haben", hieß es in der IOC-Mitteilung.
Prominentester Sportler aus diesem Quartett ist Wylegschanin (35), dreimaliger Silbermedaillengewinner bei den Winterspielen in Sotschi 2014, darunter der zweite Platz über 50 Kilometer hinter Legkow. Seine Ergebnisse vom Olympia-Heimspiel werden gestrichen, die der drei anderen Betroffenen ebenfalls. Sie waren in Sotschi ohne Medaillen geblieben.
Außerdem wurden Petuchow (34), Weltmeister 2013 im Teamsprint, Iwanowa (32), WM-Dritte 2013 mit der Staffel, und Schapowalowa (31) gesperrt. Alle waren wie Olympiasieger Legkow (34) und Below (27) bereits im Dezember 2016 vom Ski-Weltverband FIS suspendiert worden. In einem fünften, nicht näher spezifizierten Fall hätten die Untersuchungen keine hinreichenden Beweise für eine Vergehen geliefert.
Mutko, zu Zeiten der Spiele von Sotschi Sportminister, sagte der russischen Nachrichtenagentur TASS: "Wir lassen den Athleten unsere volle Unterstützung zukommen, denn wir glauben an sie und das Team. Ich hoffe, dass die Sportler und die relevanten Verbände Einspruch beim CAS einlegen, es ist aber hier auch möglich, dass ihre Fälle vor ein ziviles Gericht mit gegenteiligen Regeln wandern."
Das IOC hatte Anfang des Monats Legkow und Below wegen Dopings bei den Winterspielen in Sotschi lebenslang in allen Funktionen für Olympia gesperrt. Die Entscheidung fiel nach einer ersten Anhörung der insgesamt sechs von der FIS suspendierten russischen Athleten durch die vom IOC eingesetzte Oswald-Kommission.
Diese Kommission ist für die Sanktionierung der im McLaren-Bericht genannten 28 verdächtigen russischen Sotschi-Starter zuständig. Mit weiteren Sperren wird gerechnet. Deutsche Sportler rücken bislang durch die Disqualifikationen nicht auf Medaillenränge vor.