Kaidel attackiert Sportpolitiker: "So viel Mist, den sie erzählen"

Antrag zurückgezogen: Beitrag der Verbände zur NADA-Finanzierung wird überprüft
Berlin (SID) - Siegfried Kaidel, Sprecher der Spitzenverbände des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), hat Sportpolitiker aller Parteien in der Debatte um die Reform zur Spitzensportförderung hart kritisiert. Der Ruder-Präsident ärgerte sich auf einer Podiumsdiskussion in Berlin über die Beiträge der Politiker und griff die Redner direkt an.
"Das ist so viel Unwissenheit, so viel Mist, den Sie erzählen", wetterte der 66-Jährige. Die Sprecher und Obleute von CDU, SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen hatten sich zum Stand der Reform geäußert. "Das wird hier einfach alles zerredet. Unternehmen sie doch endlich etwas!", forderte der Präsident des Deutschen Ruderverbandes (DRV).
Kaidel betonte, dass die olympischen Verbände in Deutschland hinter der Reform stünden und sich von der Politik im Stich gelassen fühlten. "Wann kriegen wir endlich das Geld? Ohne die Unterstützung der Politik können wir das Ganze in den Sack hauen", sagte Kaidel.
Die Verbände hatten der geplanten Reform auf der Mitgliederversammlung des DOSB in Magdeburg Anfang Dezember auch deshalb zugestimmt, weil ihnen eine deutlich bessere finanzielle Ausstattung versprochen worden war. Bislang sind für den Haushalt 2017 vom Bund aber nur acht Millionen Euro eingestellt worden, weitere 31 Millionen Euro fehlen aus Sicht der Verbände im Entwurf. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) kündigte an, dass spätestens nach der Bundestagswahl am 24. September weitere Zahlungen folgen werden.