Kanu-WM: Fünf WM-Entscheidungen mit besonderer Geschichte

Kanu-WM: Brendel geht über 1000 m leer aus
Szegedin (SID) - Der SID gibt eine Übersicht:
1. "Kanu-König" Brendel gegen seinen Fan
Sebastian Brendel hat über die olympischen 1000 m seit 2014 kein großes Rennen mehr verloren. Doch in diesem Jahr schwächelt er, bei beiden Weltcups stand er neben dem Podest. Nun soll in Szeged, wo bei der WM 2011 sein Paddel brach, die Rückkehr an die Weltspitze gelingen. Größter Rivale könnte der Brasilianer Isaquias Queiroz werden, der seinen Sohn vor zwei Jahren Sebastian nannte - nach seinem großen Vorbild aus Potsdam. (Canadier-Einer der Männer, 1000 m, Sonntag, 12.12 Uhr)
2. "Boots-Papa" Rauhe und die Fantastischen Vier
Ronald Rauhe hat bereits 15 WM-Titel gewonnen, mehr als jeder andere Kanute der Geschichte. Im Vierer sitzt er aber erst seit 2017, mit 37 Jahren ist er dort der selbst ernannte "Boots-Papa". In Szeged ist das DKV-Boot klarer Favorit, schließlich gab es schon 2017 und 2018 Gold und zudem den Weltrekord. Verheiratet ist "Ronny" mit Fanny Fischer, Nichte von Birgit Fischer. Die holte einst 27 WM-Titel. Das dürfte selbst Ronald Rauhe nicht schaffen. (Kajak-Vierer der Männer, 500 m, Sonntag, 13.21 Uhr)
3. Das Generationenboot
Der Berliner Jacob Schopf ist 20 Jahre alt, Rio-Olympiasieger Max Hoff aus Essen 36. "Generationenboot" hat der DKV den Kajak-Zweier getauft, Schopf nennt Hoff gerne seinen "Daddy". Erst seit Mai sitzen beide zusammen in einem Boot, in Szeged ist sogar der Titel drin. Fun Fact: Hoffs Motto lautet seit Jahren "Don't hassel The Hoff". David Hasselhoff lässt grüßen. (Kajak-Zweier der Männer, 1000 m, Sonntag, 12.00 Uhr)
4. Te Aitanga-a-Mahaki geht auf Rekordjagd
Was für eine Serie: Die Neuseeländerin Lisa Carrington hat 2011, 2013, 2014, 2015, 2017 und 2018 WM-Gold über 200 m geholt, sechsmal in Folge also. Die Frau mit Maori-Vorfahren (Maori-Name: Te Aitanga-a-Mahaki) kann nun Geschichte schreiben, sieben WM-Triumphe in Serie gab es in einer Bootsklasse noch nie. Bisher teilt sich Carrington den Rekord mit Birgit Fischer (Sechs Titel von 1978 bis 1985 im Vierer) und Ronald Rauhe/Tim Wieskötter (Sechs Titel von 2001 bis 2007 im Zweier). (Kajak-Einer der Frauen, 200 m, Samstag, 11.33 Uhr)
5. Kanadierinnen im Canadier
Bei Olympia 2020 in Tokio werden erstmals Frauen in der "knienden Klasse" um Medaillen kämpfen. Bei der Generalprobe in Szeged fehlt aber die große Favoritin: Die Kanadierin Laurence Vincent-Lapointe wurde kurz vor der Abreise nach Ungarn wegen einer positiven Dopingprobe gesperrt. Seit dem Debüt 2010 hatte die 27-Jährige 11 von 16 WM-Rennen im Canadier gewonnen. Nun könnte Teamkollegin Katie Vincent die Ehre der Kanadierinnen im Canadier retten. (Canadier-Einer der Frauen, 200 m, Samstag, 11.49 Uhr)