Kunstturn-WM in Doha: Fragen und Antworten

Kunstturn-WM in Doha: Fragen und Antworten
Hamburg (SID) - Was steht an?
Die 48. Kunstturn-Weltmeisterschaften, die vom 25. Oktober bis 3. November in Doha/Katar stattfinden. Und damit erstmals in einem arabischen Land. Diese Welttitelkämpfe markieren die "Halbzeit" zwischen Olympia 2016 in Rio de Janeiro und Olympia 2020 in Tokio.
Worum geht es?
Um WM-Titel natürlich, aber auch schon um erste Olympiatickets. Die jeweils besten drei Riegen bei Männern und Frauen sind definitiv in der japanischen Metropole dabei. Ein zusätzliches olympisches Aussscheidungsturnen wie vor Rio 2016 und London 2012 gibt es nicht mehr.
Was können die deutschen Athleten erreichen?
Direkte Olympia-Qualifikationen sind für die deutschen Mannschaften utopisch, aber ein Platz unter den besten 24 Riegen, die dann 2019 um die weiteren Tickets kämpfen werden, ist absolute Pflicht. Am Stufenbarren sind der Stuttgarterin Elisabeth Seitz und der Olympia-Dritten Sophie Scheder aus Chemnitz Finalplätze zuzutrauen. Eine WM-Medaille wäre keine Sensation.
Und was ist mit Pauline Schäfer?
Die Schwebebalken-Weltmeisterin von Montreal 2017 kann im Aspire Dome ihren Titel wegen einer Fußverletzung nicht verteidigen.
Welche Chancen haben die Männer?
Normalerweise wäre mit Altmeister Marcel Nguyen am Barren immer zu rechnen. Doch eine angebrochene Rippe beeinträchtigte die WM-Vorbereitungen des 31-Jährigen.
Was sollte man bei der WM besonders im Auge behalten?
Unter spezieller Beobachtung werden die Turnerinnen aus den USA stehen. Angeführt von Mehrkampf-Olympiasiegerin Simone Biles sind für sie die Weltmeisterschaften der erste große internationale Wettkampf nach dem Mammutprozess gegen Larry Nassar. Der langjährige US-Teamarzt war zu Jahresbeginn wegen sexuellen Missbrauchs von mehr als 250 Athletinnen zu einer Haftstrafe von mindestens 40 Jahren verurteilt worden.
Und sonst noch?
An die Geräte geht in Doha auch die mittlerweile 43 Jahre alte "Turn-Oma" Oksana Chusovitina. Die WM ist für die gebürtige Usbekin ein Zwischenziel auf dem Weg zu ihrer achten Olympiateilnahme 2020. Kein unrealistisches Ziel, noch im September gewann die Mannschafts-Olympiasiegerin von 1992 (!) bei den Asienspielen in Jakarta beim Sprung die Silbermedaille.
Wie geht es nach Doha weiter?
Drei Wochen nach dem Ende der Titelkämpfe kommt es beim Turnier der Meister in Cottbus zu einer WM-Revanche. Danach richtet sich die Konzentration bereits auf die Heim-WM vom 4. bis 13. Oktober 2019 in Stuttgart. Wichtige Stationen auf diesem Weg sind im kommenden Jahr der DTB-Pokal im März an gleicher Stelle sowie die EM im April im polnischen Stettin.