Mronz verteidigt Konzept: "Olympia braucht nicht zwingend eine Weltstadt"

Rücker: Olympia 2032 "muss ein nationales Projekt werden"
Berlin (SID) - Michael Mronz, Initiator für Olympische Spiele an Rhein und Ruhr, hat Kritik an seinem Konzept wegen des Fehlens einer Weltstadt zurückgewiesen. Bislang sehen die Bewerbungskriterien des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) eine Host-City vor. Dabei handelte es sich in der Regel um Städte von Weltruf.
"IOC-Präsident Thomas Bach will mit der Agenda 2020 unter anderem das Bewerbungsverfahren reformieren und auf mehr Nachhaltigkeit und Kostensenkung setzen. Das könnte ein Momentum für eine nachhaltige Bewerbung NRWs 2032 sein. Bis dahin wird sich vieles ändern, auch deshalb braucht ein Olympia-Konzept nicht zwingend eine führende Weltstadt, zumal sich eine Rhein Ruhr Olympic City als Metropolregion nicht hinter London, Paris oder L.A. verstecken muss", sagte der Kölner Sport- und Event-Manager dem SID.
Wirtschafts-Professor und Ruder-Olympiasieger Wolfgang Maennig hatte im SID-Interview eine Bewerbung mit der Region Rhein/Ruhr als chancenlos eingestuft. "In der Regel vergibt das IOC nur Spiele an Weltstädte mit mehr als zwei Millionen Einwohnern - und das sind weder Köln, Düsseldorf, Essen oder Dortmund", hatte Maennig gesagt.
In der Tat wurden die letzten Sommerspiele (Rio de Janeiro/2016, London/2012, Peking/20208) immer an Weltmetropolen vergeben. Im Zuge der Reform soll es aber auch möglich sein, dass sich Regionen bewerben. So könne stärker auf vorhandene Wettkampfstätten zurückgegriffen und Kosten gesenkt werden.
Mronz will in absehbarer Zeit ein erstes Planungspapier seiner Olympia-Initiative vorstellen. Darin enthalten sind auch sämtliche Wettkampfstätten. "Das ist natürlich ein dynamisches Papier, das weiteren Entwicklungen folgt", sagte der Geschäftsführer des Pferdesportfestes CHIO in Aachen.
Mronz hatte seine Initiative für Olympische Spiele in Deutschland Ende vergangenen Jahres gestartet. Zuvor war der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mit drei Bewerbungen (zweimal München, einmal Hamburg) gescheitert. "Mit dem DOSB gibt es einen guten Austausch. Beide Seiten sind der Meinung, dass derzeit noch keine großen Entscheidungen zu treffen sind", sagte der 50-Jährige.